Missionar des rheinischen Missionswerks

Wenn Konrad Beikircher auf Stippvisite in Daun ist, dann fällt die Abendgestaltung leicht. Hin zu dem Kabarettisten, der es wie kein anderer versteht, mit rheinischem Humor alles so zu erklären, dat "et kütt wie et kütt" und "noch immer jot jejangen ist".

 Meister des rheinischen Humors: Konrad Beikircher ist auf der Kabarettbühne Kult und versteht es wie kein anderer, sein Publikum von den Vorzügen des Rheinländers zu überzeugen. TV-Foto: Helmut Gassen

Meister des rheinischen Humors: Konrad Beikircher ist auf der Kabarettbühne Kult und versteht es wie kein anderer, sein Publikum von den Vorzügen des Rheinländers zu überzeugen. TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. (HG) Nicht ohne Grund gilt Konrad Beikircher als Meister des rheinischen Humors, denn er versteht es auf besondere Art und Weise, den Leuten praktisch alles zu erklären- eben auf die typisch rheinische Weise. Das ist eigentlich verwunderlich, denn Beikircher ist gar kein Rheinländer, sondern ein geborener Südtiroler und damit wie der Kölsche sagt, ein "Imi".

Doch Beikircher hat sich sozusagen selbst eingemeindet, ja, ist praktisch zum waschechten Rheinländer mutiert, der rheinländischer ist als der kölscheste Kölner. Und das beherrscht der Tiroler inzwischen so gut, dass seine Worte und Aussagen schon zur Bibel des Rheinländers geworden sind. "Wat der Beikircher sagt, dat is eben su", würde der Kölner sagen. In seinem neuesten Programm mit dem schönen Titel "Die rheinische Neunte" widmet sich Beikircher natürlich wieder mit Hingabe den liebenswerten Eigenarten des Rheinländers und seinem Drang, der ideale Menschenschlag zu sein. Leider zog auch der "Missionar des rheinischen Missionswerkes" nicht mehr so gut wie einst - viele Stühle im Forum blieben leer. Aber mit 350 Zuschauern war man in Daun noch zufrieden.

Der rheinischen Kulturgeschichte widmete sich Beikircher diesmal im ersten Teil seines Programms, und es handelte überwiegend vom "Ätzbischof" Clemens August. Das war ein bisschen zu breiig und zog sich zu lange hin, was auch einige Zuhörer in der Pause bemängelten. Dafür glänzte der Kabarettist im zweiten Teil seines Programms wieder, als es um das Thema Wallfahrt ging, und das Publikum erfuhr einmal in aller Deutlichkeit, wofür Heilige "jut" sind.

"Der rheinische Glaube ist zwar nicht das, was sich der Meisner vorstellt, aber er ist wunderbar", so seine Erkenntnis, und so eine Wallfahrt verbindet der Rheinländer auch mit feiern, "denn das kann er, da ist der Rest der Welt fertig".

Eva Vanjek und ihrem Mann Klaus aus Kelberg hat das Programm zugesagt. "Mir hat es sehr gut gefallen. Man versteht ihn einfach, und er spricht einem aus dem Herzen", sagte die Kelbergerin. Aus der Nähe von Kröv waren Eckehard und Inge Wehe extra nach Daun gekommen, um Konrad Beikircher zum vierten Mal zu erleben. "Das war wieder toll, und es ist für mich faszinierend, dass er das alles so aus dem Stegreif bringt", sagte Ekkehard Wehe begeistert.

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