Mit Dreschflegeln, Rechen und Hotte

MÜCKELN. Seit 1967 ist der Erntedankfestumzug in Mückeln weit über die Region bekannt und lockt viele Zuschauer an.

Den großen Festumzug durch das Dorf mit Motivwagen und vielen Fußgruppen sahen am Sonntagnachmittag tausende von Besuchern. Viel Ideenreichtum und oft wochenlange Arbeit steckt in dem, was tausende von Zuschauern am Sonntagnachmittag beim großen Erntedankfestumzug im Eifeldörfchen Mückeln sahen. Gekleidet im Stil der Nachkriegszeit, als die Landwirtschaft noch im Dorf dominierte, mit altem Arbeitszeug der Landwirte wie Dreschflegeln und Rechen oder bepackt mit Hotte zogen die Bürger von Mückeln im großen Festumzug daher. Überschattet wurde das Erntedankfest allerdings vom plötzlichen Tod des 50-jährigen Kassenwarts des Männergesangvereins, der am Vorabend tot in seinem Haus aufgefunden wurde. Wiederum zog die Qualität des Mückelner Erntedankfestes tausende von Besuchern aus der Eifel bis Trier an. "Der Besucherandrang ist sehr erfreulich, die Straßen sind alle schön gefüllt", konnte Ortsbürgermeister Alois Otten vermelden. 35 Wagen und Fußgruppen zählte der Umzug und rund 180 Teilnehmer waren es mit den Musikvereinen. "Die machen sich ja so viel Arbeit", staunte eine Zuschauerin am Straßenrand und das stimmte. Die beiden goldenen Kunstwerke von meterhohen Ähren und einer Sonne von Schmiedemeister Gerd Steffes aus Mückeln auf dem Erntegold- und dem Kartoffelwagen verlangten von Steffes und seinen Helfern viel Filigranarbeit. "Zwei Wochen lang haben wir mit drei Mann daran gearbeitet. Die Ähren kommen wahrscheinlich noch in die Kirche zum Erntedankfest", sagte Steffes. In einem der schönsten Wagen mit Blumen und Früchten stand Blumenkönigin Stefanie Letsch mit einem Füllhorn. Ein weiteres Thema waren Hochzeiten der Vergangenheit und Brautpaare verschiedener Epochen. Und ein richtiges goldenes Brautpaar war auch dabei. Magdalena und Josef Willems haben erst kürzlich ihre goldene Hochzeit gefeiert und fuhren stolz mit im Umzug. Zum zweiten Male dabei waren Jürgen und Manuela Schindele. "Wir sind aus Hessen und Bayern zugezogen. Vor zwei Jahren hat es uns so gut gefallen, es ist hier eine gute Dorfgemeinschaft und wir integrieren uns gerne", sagt Jürgen Schindele. Hungern mussten die Besucher nicht beim eineinhalb Stunden dauernden Umzug. Es gab Brot, Kuchen, Blut- und Leberwurst, Quetschen und frischen Viez zu verkosten.

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