Mit Feuer und Flamme für den "Heidekopf"

Mitglieder der Eifelvereins-Ortsgruppe Kelberg haben an einem Aktionstag damit begonnen, die Wacholderheide oberhalb der "Alten Eiche" in Zermüllen vor dem Absterben zu bewahren. Geplant sind weitere Pflegemaßnahmen und die parkartige Gestaltung des Naturschutzgebietes "Heidekopf".

Kelberg-Zermüllen. Knapp ein Drittel der etwa ein Hektar umfassenden Fläche hatten die drei Frauen und acht Männer auf Initiative des Eifelvereins sich für den ersten Aktionstag vorgenommen. Nun steigt schon seit Stunden oberhalb des Müllenbergs Rauch auf; es rührt von dem Feuer aus Bergen von abgestorbenen oder abgesägten Ästen. Zwei Motorsägen sind im Einsatz. Alle Helfer tragen Arbeitshandschuhe und schleppen unermüdlich heran, was seit vielen Jahren dem Wacholder, dem Heidekraut und der Waldheidelbeere Licht, Luft und Wasser geraubt hatte.Ohne Pflege wird der Strauch "herausgedunkelt"

Naturschutzwart Henrich Reckert erläutert dem Trierischen Volksfreund die Naturpflegemaßnahme, die bei der jüngsten Vorstandssitzung beschlossen worden sei. Erhalte der Wacholder keine Pflege, werde er von konkurrierenden Bäumen "her-ausgedunkelt", verkümmere und sterbe schließlich ab, erklärt der pensionierte Forstamtsleiter. Es sei höchste Zeit, dass das sich massiv ausbreitende Buschwerk beseitigt werde. "Nur einzelne, charakteristische Bäume sollen stehen bleiben", empfiehlt Henrich Reckert. Das seien überwiegend knorrige Eichen, aber auch seltenere Bäume wie die Mehlbeere. Allzu radikal dürfe allerdings nicht vorgegangen werden. Da der Wacholder jahrzehntelang im Schatten gestanden habe, brauche er nun etwas Zeit, um sich wieder an Licht und Luft zu gewöhnen - "mindestens drei bis vier Jahre", erklärt Reckert. Ebenso viele Arbeitseinsätze seien erforderlich, bis das Gebiet wieder den Ansprüchen des Naturschutzes entspreche. Hauptanliegen seien, die "Alte Eiche" - ein mehr als 300 Jahre altes Naturdenkmal am Nordhang des Müllenbergs - freizustellen und den "Heidekopf" parkartig zu gestalten.Die Maßnahme sei mit der Ortsgemeinde, dem Forstamt, dem Jagdpächter und der Feuerwehr abgestimmt, betont die Eifelvereins-Vorsitzende Hanni Kreusch. Auch der Zermüllener Ortsvorsteher Josef Weber ist bei der Pflegeaktion mit von der Partie. Im TV-Gespräch bezeichnet er die Initiative des Eifelvereins als vorbildlich und berichtet, dass im Frühjahr eine Ruhebank im Bereich des Naturschutzgebietes aufgestellt werde. Außerdem werde der Weg zur "Alten Eiche" neu ausgeschildert und befestigt.

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