Mit Teddys begann’s

GEROLSTEIN. (red) Seit Ende des Balkankriegs werden deutsche Soldaten auf dem Balkan zur Sicherung des Friedens eingesetzt. Die ersten Feldlager und Kasernen entstanden 1996 in Bosnien und Kroatien, wo die Bundeswehrangehörigen kurz nach den militärischen Auseinandersetzungen die Not der zivilen Opfer des Krieges hautnah miterlebten.

Besonders das Schicksal von Kindern ging den Soldaten zu Herzen. Sie entschlossen sich zu helfen und fanden dafür das Motto "Teddys für die Krajina". Neben Brennholz und Bekleidung verteilten die Helfer Plüschbären. Aus der privaten Initiative entstand die Aktion "Lachen Helfen", die die Idee der humanitären Hilfeleistung durch Soldaten weiter entwickelte. 1998 wurde die Arbeit der Aktion mit dem Förderpreis der Robert-Bosch-Stiftung ausgezeichnet und im selben Jahr in den gemeinnützigen Verein "Lachen Helfen" überführt. Die Hilfe des Vereins kommt Kindern in den Krisengebieten zugute, in denen die Bundeswehr im Rahmen friedenssichernder Einsätze der Nato oder der Vereinten Nationen tätig wird. Primäres Ziel ist die schnelle Unterstützung Not leidender Kinder. Mittlerweile arbeitet "Lachen Helfen" auf drei Kontinenten. 240 Einzelprojekte konnten in zehn Jahren Vereinsarbeit erfolgreich abgeschlossen werden. Dazu zählen Sofortmaßnahmen wie das Besorgen und Verteilen von Schuhen, Decken, Mänteln und länger laufende Planungs- und Baumaßnahmen wie die Sanierung von Schulen, Waisenhäusern oder Hospitälern. Der Anstoß zur Realisierung solcher Projekte erfolgt fast immer durch Soldaten im Einsatz, die vor Ort auf besondere Not und gravierende Missstände aufmerksam werden. In enger Abstimmung mit dem Einsatzführungskommando der Bundeswehr und dessen Befehlshaber Generalleutnant Karlheinz Viereck werden die jeweiligen Hilfsleistungen dann gesteuert. Verteidigungsminister Franz Josef Jung würdigt die Arbeit von "Lachen Helfen" auch unter einem anderen Gesichtspunkt: "Ich weiß, dass die Möglichkeit, vor Ort zu helfen, für unsere Soldatinnen und Soldaten im Einsatz wichtig ist. Für viele reicht allein dies schon aus, um ihrem Einsatz und der damit verbundenen Trennung von der eigenen Familie einen tieferen Sinn zu geben." Vom Sitz der Lachen-Helfen-Bundesgeschäftsstelle in Düsseldorf startete im Januar 2006 das 100. Transportfahrzeug Richtung Balkan, beladen mit warmer Kinderbekleidung, Kinderwagen, Spielzeug, Schulheften und Stiften. "Lachen Helfen" wird am Standort Gerolstein besonders durch die 7. Kompanie des FüUstg-Bataillon 281 unterstützt. Immer wieder spenden die Soldaten dieser Kompanie, die zum Großteil aus Rekruten besteht, für "Lachen Helfen". Dabei kamen in den letzten zwei Jahren über 3900 Euro zusammen. Insgesamt hat "Lachen Helfen" in den zehn Jahren seines Bestehens über eine Million Euro Spendengeld eingenommen, ein Großteil davon durch Benefizkonzerte vom Musikcorps der Bundeswehr. Infos: Lachen Helfen e.V., Bergische Kaserne, Knittkuhler Straße 2, 40629 Düsseldorf, Tel. 0211-610 84 32, verein@lachen-helfen.de, www.lachen-helfen.de

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