Mit der Hausarztspritze gegen Holzwürmer in Heiligenfiguren

Dreis-Brück/Hinterweiler · Ein rüstiger Rentner, ein gläubiger Christ, ein künstlerisch begabter Handwerker: Mit diesen Titeln belegte Pfarrer Ludwig Hoffmann den 90-jährigen Helmut Assion aus Hinterweiler und zeichnete ihn dafür aus, dass er Altäre, Figuren und Bilder aus den Kirchen und Kapellen der Pfarrei Dockweiler fachgerecht restaurierte.

 Im Namen der Pfarrei Dockweiler ehrten Pfarrer Ludwig Hoffmann (links), Rita Pantenburg (Zweite von rechts) und Helmut Sicken (rechts) den Jubilar Helmut Assion – hier an der von ihm restaurierten Ikonografie „Immerwährende Hilfe“ in der Brücker Kapelle. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Im Namen der Pfarrei Dockweiler ehrten Pfarrer Ludwig Hoffmann (links), Rita Pantenburg (Zweite von rechts) und Helmut Sicken (rechts) den Jubilar Helmut Assion – hier an der von ihm restaurierten Ikonografie „Immerwährende Hilfe“ in der Brücker Kapelle. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Dreis-Brück/Hinterweiler. Unter einem Vorwand hatte Helmut Sicken als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates der Pfarrei Dockweiler den gelernten (und noch tätigen) Schreiner und Flugzeugmechaniker und pensionierten Berufsschullehrer Helmut Assion kurz nach seinem 90. Geburtstag in die St. Apollinaris-Kapelle in Brück gelockt. "Ich dachte, es gibt wieder was zu tun", sagte Assion und deutete auf den vorsichtshalber mitgebrachten Zollstock und seinen Notizblock.
Helfer und Zuschauer


"Heute nicht", erklärte Ludwig Hoffmann (Daun) als der für Dockweiler zuständige Pfarrer. "Heute geht es darum, Ihnen offiziell Dank und Anerkennung für die Spuren auszusprechen, die Sie mit Ihrer Schaffenskraft in den Kirchen und Kapellen der Pfarrei hinterlassen haben."
Von diesen Spuren gibt es allein in der Brücker Kapelle eine ganze Menge. Helmut Assion restaurierte zunächst die wertvollen barocken Altäre im Chorraum und im rechten Seitenschiff.
Enge Verbundenheit


Besonders in den Säulen habe sich Ende der 1990er Jahre eine "riesige Einwohnerzahl" befunden, wie Assion es mit Blick auf den massiven Holzwurmbefall scherzhaft zum Ausdruck bringt. Den Holzwürmern des Kapellenpatrons Apollinaris und der zehn Heiligen aus dem Hochaltar rückte er mit Spritzen, die ihm seine Hausärztin überließ, zu Leibe. Die Tabernakeltüre gestaltete er nach einem in Garmisch-Partenkirchen gesehenen Motiv mit Engelsfiguren. Er restaurierte das Christuskreuz und zuletzt (2012) die Kreuzwegstationen und die Ikonografie "Immerwährende Hilfe". Dabei sei er selten allein in dem Gotteshaus gewesen, erzählte Helmut Assion. Er habe jederzeit Helfer und Zuschauer gehabt.
"Wir dürfen froh und dankbar sein, dass wir Sie in Ihrem hohen Alter mit Ihrer Schaffenskraft und Ihrem Elan haben und dass Sie sich so eng mit der Pfarrei verbunden fühlen", sagte Pfarrer Hoffmann unter der Zustimmung von Helmut Sicken (Brück) und der Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden Rita Pantenburg (Dockweiler). Die Kapelle des 350 Einwohner zählenden Dorfes Brück war um 1820 erbaut, nach 1945 erweitert und zuletzt 2012 innen neu angestrichen worden. Ein Mal im Monat wird darin eine Sonntagsmesse gefeiert und ein Mal im Monat ein Gottesdienst an einem Werktag. Auch die Sterbeämter werden hier gehalten, denn Brück hat einen eigenen Friedhof. bb

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