Mit der "Titanic" zum Regenbogen

Die einzelnen Register des Musikvereins (MV) Daun hatten die Werke gewählt, das Orchester war gut, Dirigent Christoph Neumann in bekannter Hochform und Moderator Wilhelm Seggewiß unterhaltsam und sachkundig - beste Voraussetzungen für das Jahreskonzert im Forum.

 KMV-Vorstandsmitglied Udo Weller (Dritter von rechts), MV-Vorsitzender Franz Jung (Zweiter von rechts) und MV-Dirigent Christoph Neumann (rechts) zeichneten für zehn und 20 Jahre aktive Mitwirkung aus: (von links) Andreas Schmitt, Matthias Klas, Carolin Umbach, Matthias May, Laura Schmidt und Yvonne Crois. Foto: privat

KMV-Vorstandsmitglied Udo Weller (Dritter von rechts), MV-Vorsitzender Franz Jung (Zweiter von rechts) und MV-Dirigent Christoph Neumann (rechts) zeichneten für zehn und 20 Jahre aktive Mitwirkung aus: (von links) Andreas Schmitt, Matthias Klas, Carolin Umbach, Matthias May, Laura Schmidt und Yvonne Crois. Foto: privat

Daun. (bb) Von wegen "Nau dreet et doar" ("Jetzt reicht es"), wie der MV-Vorsitzende (und Dauner Mundartkenner) Franz Jung seine Ansprache mit dem Dank an alle Mitwirkenden und mit dem Lob an die langjährig Aktiven beendete. Als der MV sein klug komponiertes Programm mit ausgezeichnet intonierter sinfonischer Blasmusik dargeboten hatte, ließ das Publikum nicht locker, bis zwei weitere Stücke als Zugabe gespielt waren.Es war ein Wunschkonzert der besonderen Art, denn die Wahl hatten die Mitglieder der einzelnen Register. Als die "Urgesteine" des MV hatten sich Franz Jung, Peter Mayer und Hermann Wagner die "Ungarische Fantasie Nr. 1" des schwäbischen Kapellmeisters Gustav Lotterer gewünscht - "Musik aus alten Tagen, aber nicht veraltet", sagte Wilhelm Seggewiß. Auf Wunsch des Dirigenten Christoph Neumann spielte das Orchester aus der preisgekrönten Musik des Films "Titanic", spielte unbeschwert die ruhige Fahrt des Ozeanriesen, dramatisch den Zusammenstoß mit einem Eisberg und würdevoll das Beten und Sterben der Passagiere. Was sie sich selbst gewünscht hatten, brachte die Schlagzeuger schließlich ganz schön zum Schwitzen: "I Got Rhythm". "Fate Of The Gods", das die Klarinettenspieler ausgewählt hatten, erzählt die Geschichte von der Erschaffung der Welt nach den nordischen Mythen. Wolkensturm und Himmelsblau ließen in "Skyscapes" von David Moore die Posaunisten musikalisch aufziehen. Die Favoriten der Saxophon-Gruppe hatten den wohl höchsten Wiedererkennungswert bei den Zuhörern, erklang doch ein Potpourri der schönsten Glenn-Miller-Melodien - bis zur legendären "Moonlight Serenade". Unter die Sonne Kaliforniens und in die Eiseskälte Alaskas nahmen die Trompeter in "Pacific Dreams" von Jacob de Haan das Publikum mit. Und nach einem der schönsten Kinderbücher ist der Wunschtitel der Hörner entstanden: Harold Arlens und E. Y. Harburgs Komposition "Over the Rainbow" aus "The Wizard of Oz"."So ein Konzert macht viele Umstände", sagte am Ende Christoph Neumann, "aber auch ganz viel Freude." Er erinnerte unter dem Beifall seines Orchesters an ein "wunderschönes Probenwochenende" nach einer Vorbereitungszeit "im Eiltempo".Dass es beim MV keine Nachwuchssorgen gibt, spiegelt sich auch in den Ehrungen, die Udo Weller als Vorstandsmitglied des Kreismusikerverbandes Vulkaneifel vornahm. Die Ehrennadel in Silber für 20 Jahre erhielt Yvonne Crois. Mit der Jugendehrennadel in Gold für zehn Jahre wurden Matthias Klas, Matthias May, Laura Schmidt, Andreas Schmitt und Carolin Umbach ausgezeichnet.

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