Mit flauem Gefühl im Bauch

DAUN. Das größte Volksfest im Kreis Daun, die Laurentius-Kirmes, wird am heutigen Samstag eröffnet. Bis Mittwoch können sich die Besucher auf Musik, Unterhaltung, Fahrgeschäfte und – als traditionellen Abschluss – den Laurentiusmarkt freuen.

 Stände, Buden und natürlich auch Fahrgeschäfte: Trotz des tödlichen Unfalls im vergangenem Jahr gehören Fahrgeschäfte wie der "G-Force", der vor zwei Jahren schon einmal in Daun war, zur Laurentius-Kirmes. Foto: Helmut Gassen

Stände, Buden und natürlich auch Fahrgeschäfte: Trotz des tödlichen Unfalls im vergangenem Jahr gehören Fahrgeschäfte wie der "G-Force", der vor zwei Jahren schon einmal in Daun war, zur Laurentius-Kirmes. Foto: Helmut Gassen

Kaum einer, der beim Anblick des Rummels auf dem Dauner Kirmes-Platz nicht an die tragischen Ereignisse vom vergangenen Jahr denkt: Bis zum späten Nachmittag des 10. August 2004 war die Dauner Kirmes noch ein Fest voller Freude und Ausgelassenheit. Doch dann erreignete sich der furchtbare Unfall am Fahrgeschäft "Sling Shot", bei dem eine 14-jährige Schülerin das Leben verlor. Mit der fröhlichen Stimmung war es schlagartig vorbei. Trauer und Entsetzen machten sich breit. Fast ein Jahr danach hat es noch keinen Prozess gegen die Verantwortlichen gegeben. Das Verfahren könne frühestens im Oktober beginnen, teilte die Staatsanwaltschaft Trier mit, die den angeklagten Betreibern des Fahrgeschäfts fahrlässige Tötung und Körperverletzung vorwirft (der TV berichtete). Direkte Auswirkungen auf die Belegung der Kirmes 2005 hat der Unfall aber nicht. "Wir hatten diesmal auch kein Angebot eines Fahrgeschäfts, das vergleichbar mit dem ,Sling Shot' war oder in dieser Gefährlichkeitsklasse lag. Ein ähnliches Gerät hätten wir auch mit Sicherheit nicht verpflichtet. Man sollte aber bedenken, dass jedes Fahrgeschäft auf einer Kirmes ein gewisses Risiko birgt", sagt Ewald Adams, Leiter des Ordnungsamts der Verbandsgemeinde Daun und zuständig für die Auswahl der Fahrgeschäfte und Stände auf der Kirmes.Nicht lukrativ genug für fliegenden Teppich

Bereits seit Anfang des Jahres konnten sich Budenbesitzer, Schausteller und Fahrgeschäftbetreiber für die Laurentius-Kirmes bewerben. "Wir versuchen, ein Angebot auf die Beine zu stellen, das attraktiv und interessant für alle Besucher, ob Familien mit Kindern, Jugendliche oder Erwachsene ist. Das ist unser Auftrag", erklärt Adams. Was für die Planung erschwerend hinzukomme, sei die beengte Lage der beiden Kirmesplätze. Adams: "Durch den Zuschnitt der Plätze, die nicht dafür geeignet sind, große Fahrgeschäfte aufzunehmen, haben wir nicht allzu viele Auswahlmöglichkeiten. Ein Fahrgeschäft darf deshalb nicht allzu groß sein, um überhaupt eine Chance zu haben." Neben den Verträgen mit den üblichen Schaustellern hat die Verwaltung für die diesjährige Kirmes auf dem Marktplatz das Fahrgeschäft "G-Force" verpflichtet, das schon 2003 in Daun war. Die vertraglich gesicherte Verpflichtung des "Fliegenden Teppichs" wurde vom Betreiber kurzfristig rückgängig gemacht, da er bei einer anderen Veranstaltung ein lukrativeres Geschäft witterte. Dafür muss er eine Vertragsstrafe in Höhe der doppelten Standgebühr zahlen, erklärt Adams. Als Ersatz konnte die Verwaltung eine "Horror-Show" engagieren. Die Attraktionen auf dem Platz am Kreisel sind das "Double Jump" und ein "Bungee-Trampolin". Alle Geräte werden vor der Inbetriebnahme von der Bauabteilung der Kreisverwaltung abgenommen. Dabei wird jedoch nicht der technische Zustand der Geräte geprüft, da diese ohnehin eine Zulassung haben, sondern nur ihre Standfestigkeit, und ob sie ordnungsgemäß aufgebaut wurden. Heute um 16 Uhr wird Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen am Forum Daun das Volksfest offiziell eröffnen. Viel Musik, Heißluft-Ballonfahrten, das beliebte Brillantfeuerwerk am Samstagabend und der große Laurentiusmarkt am Mittwoch sind weitere Höhepunkte der Kirmes.

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