Mit großen Teilen hoch hinaus
WIESBAUM. Am 2. Mai geht es weiter beim Pulverbeschichtungsbetrieb im Higis. Nach dem Insolvenzantrag der Vorgängerfirma 2H übernimmt die Katimex Cielker GmbH aus Jünkerath die Führung.
"Vorläufiggibt es keine Neueinstellungen", nennt Christian Stähr,Exportmanager bei Katimex Cielker, zuerst die schlechteNachricht. Der ehemalige 2H-Chef Hans-Jürgen Stutz zähltmittlerweile zur Katimex-Belegschaft. Aus deren Personalstammwerden drei Mitarbeiter den Ein-Schicht-Betrieb starten. Über die Investitionssumme in Wiesbaum und die erwarteten Umsatzzahlen wahrt Stähr absolutes Stillschweigen. Auch die erzielten Umsätze aus den Vorjahren der Katimex Cielker GmbH verrät er nicht. Zweifel an einem konkreten Konzept wehrt er allerdings ab. Er sagt: "Wir wissen schon, was wir tun. Wir werden uns auf Grund der neuen Anlagengröße stark von den Wettbewerbern abheben."
Und auch Higis-Prokurist Josef Weber ist optimistisch: "Das ist eine potente Firma. Das wird klappen."
Die Katimex Cielker GmbH hat jeweils 14 Mitarbeiter an zwei Standorten in Jünkerath und England. Sie vertreibt seit mehr als 25 Jahren weltweit Kabeleinzieh- und -verlegegeräte - hauptsächlich an den Elektro-Großhandel und Tiefbau-Unternehmen, die die Geräte für die Stromversorgung oder die Vernetzung von Straßenlaternen brauchen. "Im Hausinstallationsbereich beträgt unser Marktanteil beim Vertrieb über den Großhandel mehr als 80 Prozent", sagt Stähr.
1996 wurde der deutsche Standort von Köln nach Jünkerath verlegt. "Dieser Standort ist nicht gefährdet, weil die Immobilie Eigentum der Firma ist. Ein Verlegung in den Gewerbepark Wiesbaum ist nicht vorgesehen", beugt Stähr Gerüchten vor.
Mit der Übernahme des Pulverbeschichtungsbetriebes im Gewerbepark in Wiesbaum würde Katimex Cielker ein neues Feld betreten. "Wir sind aber von der Qualität der Anlage überzeugt, weil wir schon bei Stutz Kunde waren", sagt der Exportmanager. Etwa zehn Prozent der Produktion wird für Katimex Cielker sein. Dazu gehört beispielsweise die Schwarzpulverbeschichtung von 200 Kabeleinziehgeräten pro Jahr.
In den vergangenen Wochen wurde die Anlage im Higis-Zentrum erweitert. Jetzt können große Teile bis zu acht Metern Länge (vorher 2,50 Meter) und drei Metern Höhe (vorher 1,60 Meter) bearbeitet werden.
Außerdem wurden die Aufhängevorrichtungen für die Stahl- oder Aluminiumteile erheblich verbessert. Stähr erklärt: "Wir sind echt stolz darauf, in dieser Größenordnung dann noch von Hand optimale Pulverbeschichtungen in mehreren Farben am gleichen Tag liefern zu können." Hintergrund: In Wiesbaum werden die Teile wie Kabeltrommeln, Fahrradrahmen oder Fensterprofile nach wie vor per Hand an einem Förderband aufgehangen. Dann geht's ab durch Reinigungs-, Bepulverungs- und Brennanlage. Nun aber nach einem neuen System. Dadurch kann während eines Arbeitstags in bis zu zehn unterschiedlichen Farben beschichtet werden. Bei Automaten würde dieser Aufwand laut Stähr zehn Tage dauern. Je Farbe eine Tag.
Standort bringt "viele Synergieeffekte"
Das neue System der Aufhängung hat sich der Entwickler der Jünkerather Niederlassung ausgedacht. "Das ist nur einer der vielen Synergieeffekte, die wir uns von diesem neuen Standbein erhoffen", sagt Stähr.
Bereits seit Wochen führe er, so Stähr, "mit sehr potenten Kunden aus der Region intensive Verhandlungen". Danach sehe er der künftigen Auftragslage sehr optimistisch entgegen.
Interessenten steht Stähr am Eröffnungstag, 2. Mai, ab 10 Uhr für Informationsgespräche zur Verfügung. Gleichzeitig kann die umgebaute Anlage besichtigt werden.
