Daun. (HG) Es war das 21. Benefizkonzert des Musikvereins Daun, und die St. Nikolauskirche war mit fast 500 Gästen bis auf den letzten Platz gefüllt. "Ich staune, so voll war die Kirche in der Mette nicht", konstatierte Dechant Ludwig Gödert. Wilhelm Seggewiß als Moderator stellte auch das diesjährige Projekt vor, das sich der Musikverein für den Erlös seines Benefizkonzertes ausgesucht hatte.

Es fehlen noch etliche Dinge - und das Geld dafür

"Wir Dauner und die Schalkenmehrener Bürger lieben die Weinfelder Kapelle, und sie braucht jetzt unsere Hilfe. Darum veranstaltet der MV Daun dieses Konzert, und ich bitte Sie, dafür zu spenden", rief Seggewiß den Besuchern des Konzertes zu.

Was bereits vor 135 Jahren als gemeinsame Spendenaktion von Dauner und Schalkenmehrener Bürgern geklappt hatte, um die Weinfelder Kapelle zu erhalten, sollte auch jetzt noch einmal funktionieren. Denn die weit über die Grenzen hinaus bekannte Kapelle war im vergangenen Jahr von unbekannten Tätern in Brand gesetzt und beschmiert worden, wobei großer Schaden entstanden war. Dies und altersbedingte Schäden erforderten umfangreiche Renovierungsarbeiten, deren Kosten sich auf 50 000 Euro beliefen.

Die Kirche wurde inzwischen im Innenraum renoviert, Malereien, neue Bänke, eine Beleuchtungsanlage und eine Restauration des historischen Steinbodens erfolgten. Das Bistum unterstützt die für Weinfeld verantwortliche Pfarrei Schalkenmehren jedoch nur mit etwa 9000 Euro. "Es fehlen noch etliche Dinge, und es fehlt das Geld dafür. Weinfeld gehört zu unserer Dauner Vulkan-landschaft und die Dauner Bürger wollen helfen. Deshalb freue ich mich sehr, dass so viele zum Konzert des MV Daun gekommen sind. Dies zeigt, dass auch ihnen die Weinfelder Kapelle am Herzen liegt", sagte Dechant Gödert.

Auf dem Programm des Benefizkonzertes unter der Leitung von Dirigent Christoph Neumann standen sowohl festliche als auch moderne Werke. Die Konzertovertüre "Jubilesta" stellte hohe Anforderungen an das Orchester, besonders an einige Solisten, denen die Musikerinnen und Musiker aber bezüglich Dynamik und Glanz gerecht wurden.

Grund zur Freude für alle Konzertbesucher auch das Weihnachtslied "Adeste fideles". "Es ist immer eine Musik, um innerlich mitzusingen, ja mitzuschwingen", mit diesen Worten bereitete Moderator Seggewiß die Gäste auf das Lied vor.

Einen Gegensatz dazu stellte die bedrückende und eindringliche Filmmusik von "Schindlers Liste" dar, bei der Wilfried Umbach als Solist auf der Klarinette glänzte. Gemeinsam mit dem Chor der Eltern, Schüler und Lehrer vom Thomas-Morus Gymnasium (TMG) erklangen "The Power of the Dream" und "The Christmas Song".

Eine Premiere erlebten die Konzertbesucher, als Markus Thielen aus Gillenfeld stilgerecht im schottischen Kilt auf dem Dudelsack und der MV Daun gemeinsam "Highland Cathedral" spielten, ein musikalisches Ensemble, das zuerst für erstaunte Gesichter sorgte, dann aber begeistert bejubelt wurde.

"Der Chor des TMG und der Konzertabschluss mit dem Dudelsackspieler waren die Höhepunkte des Konzertes", sagte Stefan Hemmler aus Auderath. Begeistert waren auch Ottilie Brück aus Niederstadtfeld und ihre Tochter Lena. "Ich bin jedes Jahr bei diesem Konzert dabei, und mir gefiel eigentlich jedes Lied. Es ist immer wieder schön hier, man bekommt eine richtige Gänsehaut dabei", sagt Ottilie Brück. Zufrieden konnten am Ende alle sein, denn 2700 Euro, so Kai Kiefer, Vorsitzender des MV Daun, wurden von den Konzertbesuchern für die Weinfelder Kapelle gespendet.