Es war ein Stelldichein vieler Dauner Künstler und Kunstinteressierter, als Landrat Heinz Onnertz und die Galeristin Marita May die Ausstellung des Trierers Werner Persy eröffneten. Da machte es die Runde unter den Vernissagengästen: In Daun gibt es schon lange ein ausdrucksvolles Beispiel von Werner Persys großer religiöser Aussagekraft. Anfang der 70er Jahre hatte er die Fenster der Thomas-Morus-Kirche entworfen und dabei die Schöpfungsgeschichte mit modernen Farben und Formen künstlerisch gestaltet. Jetzt sei er, sagte der Landrat im Grußwort, mit einem Querschnitt seines Schaffens wieder "mitten im Herzen der Vulkaneifel" zu sehen - in der Alten Schule, die Marita May 1996 in eine Galerie und ein Studio für Bilder-Rahmungen umgewandelt hatte. Den Besuchern der Ausstellung legte Persy mit dem Blick auf die ansprechende Präsentation der Holzschnitte und Aquarelle ans Herz: "Tragen Sie Sorge, dass die sehr lobenswerten Bemühungen von Marita May Früchte tragen!" Der Ramboux-Preisträger der Stadt Trier ist im März 80 Jahre alt geworden. Seit 1952 ist er als freischaffender Künstler in Trier tätig, seit 1954 stellt er im In- und Ausland aus. Marita May lernte den Künstler im vorigen Jahr persönlich kennen. "Ich war von Anfang an fasziniert. Sein Werk und seine Persönlichkeit haben mich in ihren Bann gezogen", gestand sie. Die Themen der in Pützborn gezeigten Bilder stammen aus den Büchern des Alten und Neuen Testaments: Ruth und Boas, David vor Saul, Moses spendet Wasser, Engelsgruß. Werner Persy hat Literatur künstlerisch umgesetzt: Heinrich Bölls "Und sagte kein einziges Wort" oder Bernhard Schlinks "Der Vorleser". Und er fing Reiseimpressionen ein: in der Provence, in Griechenland, im Regenwald und am Meer. Die Ausstellung ist bis zum 30. November zu sehen, und zwar samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr, dienstags bis freitags von 15 bis 19 Uhr. Adresse: Galerie Marita May, Rehwinkel 4 (neben der Kirche), 54550 Daun-Pützborn, Telefon 06592/10233.