Mördern folgen Souvenirjäger

HILLESHEIM. Der vor wenigen Monaten eröffnete Eifel-Krimi-Wanderweg kommt gut an. Nun wird an eine Ausweitung und breitere Vermarktung gedacht.

"Der Krimi-Wanderweg hat voll eingeschlagen", sagt Manfred Schmitz, Leiter des Hillesheimer Tourismusbüros und geistiger Vater der Pfad-Idee. Zwei Zahlen sollen den Erfolg verdeutlichen: So sind laut Schmitz bereits mehr als 600 der Begleitsbroschüren verkauft worden, die den Wanderer sicher auf der Fährte des Verbrechens durchs Hillesheimer Land führen. Zudem werden nun 15 000 Flyer gedruckt, die das junge und außergewöhnliche Tourismus-Angebot noch mehr Menschen bekannt machen sollen.Sechs Partnerbetriebe bekommen Zulauf

Für die Vermarktung haben sich Touristiker Schmitz und die sechs Partnerbetriebe - Gastronomen, Buchhändler und Verleger aus dem Hillesheimer Land - nun auch ein besonderes Drei-Tages-Arrangement ausgedacht: Für 122 Euro bekommt der Krimi-Fan neben zwei Übernachtungen samt Verpflegung eine Begleitbroschüre, einen signierten Eifel-Krimi nach Wahl sowie in jedem der vier Gastro-Unternehmen ein Getränk. "So lotsen wir jeden Besucher in jeden der sechs Partnerbetriebe rein", erklärt Schmitz und berichtet von zufriedenen Partnern. "Alle Beteiligten sprechen davon, dass sie durch den Krimi-Wanderweg einen zusätzlichen Zulauf verspüren. Und darum geht es ja letztendlich", sagt Schmitz und bestätigt auch als Leiter des Tourismusbüros den positiven Trend: "Wir haben eine Wahnsinns-Nachfrage." Daher denke er bereits jetzt daran, auf der erfolgreichen Idee aufzubauen, das Krimi-Wanderwegenetz zu erweitern. So studiere er bereits eifrig den neuen Berndorf-Eifel-Krimi nach neuen Schauplätzen des Verbrechens, entlang derer möglicherweise eine neue Route führen könne. Schmitz hat schon seine Vorstellungen davon. Schmunzelnd sagt er: "Ich denke, ich muss mal mit Ralf Kramp sprechen und ihm schmackhaft machen, wie gut sich der, Wasserfall oder die Burgruine Neublankenheim als Tatorte machen würden." Derzeit können die Wanderer auf zwei Routen den Spuren des Verbrechens folgen. Die erste ist 18 Kilometer lang und beginnt an der Tourist-Information in Hillesheim. Von dort geht es zum Golfplatz, an den Weinberg, nach Berndorf, weiter nach Walsdorf und zurück in die Beispielstadt, wo jeweils ein Schauplatz benannt ist. Route zwei ist 20,5 Kilometer lang und umfasst sechs Tatorte. Sie führt von Kerpen nach Flesten, weiter nach Üxheim, zur Burgruine Neublankenheim, an den Nohner Wasserfall, weiter nach Niederehe und wieder zurück nach Kerpen. An jedem dieser Plätze, die auch in jeweils einem Krimi als Tatorte vorkommen, wird ein Schild auf das Verbrechen hinweisen. Einziger Nachteil des Booms: die Streckenschilder, die auch verkauft werden, sind begehrte Sammlerstücke für Souvenirjäger und verschwinden oft. "Deshalb habe ich meist, wenn ich mit der Familie mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs bin, ein paar Schilder sowie Nägel und einen Hammer dabei", berichtet Schmitz. Informationen unter www.eifelkrimi-wanderweg.de oder bei der Touristinformation Hillesheim unter Telefon 06593/809200.

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