Motorrad-Paradies Eifel? Mit Sicherheit!

Wiesbaum · Das Symposium in Wiesbaum am Samstag, 22. April, ab 8.30 Uhr bietet viel Theorie und praktische Fahr-Tipps. Vor allem die ältere Generation soll fit werden für ihr Bike.

In diversen sozialen Medien ist derzeit das Bild eines von hinten zu sehenden Motorradfahrers auf seiner Maschine der "running gag." Dort steht nämlich auf der Kombi des Bikers geschrieben: "Wenn Sie das hier lesen können, ist meine Frau runter gefallen." Ach, wie lustig. Sind die "Herren der Gummikühe" also wirklich so wunderliche, skurrile und mitunter sarkastische Typen, wie es demnach den Anschein hat?

Sie sind zumindest anders als das Gros der meisten Verkehrsteilnehmer, weiß auch Alfred Haas, der Chef der Dauner Polizei-Inspektion. "Viele Motorrad-Fahrer sind im fortgeschrittenen Alter. Sie sind entweder Quer-, Neu- oder Wiedereinsteiger. Etliche haben den Motorrad-Führerschein vor vielen Jahren gemacht, jetzt aber erst Zeit, Geld und Muße, um sich mit diesem Hobby zu beschäftigen."

Nicht nur, aber in erster Linie für solche Zeitgenossen findet am Samstag, 22. April, in Wiesbaum das fünfte Symposium "Motorradfahren in der Eifel - aber sicher", statt. Mit jeder Menge Theorie am Vormittag, aber auch mit vielen nützlichen Fahreinheiten und praktischen Handling-Tipps für den Umgang mit dem Bike am Nachmittag.
"Wir richten uns in erster Linie an Motorrad-Fahrer über 45 Jahre", charakterisiert Haas die Zielgruppe der kombinierten Theorie- und Praxis-Veranstaltung im Wiesbaumer Unternehmerpark Higis. Denn die Gruppe der älteren Fahrer sei überproportional stark an den Unfallbilanzen beteiligt.

Was bieten die Veranstalter? (siehe dazu eigener Infokasten). Zunächst einmal: Alle Referenten sind "vom Fach". Das heißt, dass sie wissen, wovon sie sprechen, weil sie selbst Motorrad fahren. Ärzte referieren zum Thema gesundheitliche Risiken, sprechen über Stress-Situationen. Ingenieure stellen neue "Assis", wie etwa ABS, und deren Handhabung für Motorräder vor. Zu den Referenten gehören weiter ADAC-Mitarbeiter und auch ein Notfall-Seelsorger.
Nach einer Mittagspause schlägt die Stunde der Fahrlehrer. Sie bieten den Teilnehmern auf dem HIGIS-Gelände praktische Fahrübungen an und geben wertvolle Tipps.

Interessenten können sich unter der Mailadresse motorrad-symposium@polizei.rlp.de anmelden. Sie müssen mit eigenem Kraftrad ab 125 Kubikzentimeter und Kombi anreisen. Die Anmeldung muss neben dem Namen die Adresse, das Geburtsdatum und das amtliche Kennzeichen des Zweirads beinhalten. Zuschläge erfolgen nach Eingang der Meldungen. Der Veranstalter schickt eine Bestätigung (oder Absage) per Mail. Mit Ausnahme eines Pauschalbetrages für das Mittagessen ist die Teilnahme kostenfrei.

Übrigens: Der Dauner Polizei-Chef ist auch vor Ort mit dabei. Mit eigenem Bike, wie es sich gehört: "Einer 1-Zylinder-BMW", wie er unserer Zeitung verriet. Und er weiß, was auf alle Beteiligten zukommen wird, denn "das Basiswissen in der Szene ist doch sehr unterschiedlich." Und das Können wahrscheinlich auch!KommentarMeinung

Angebot ausweiten!
Die Meldungsspalte unserer Zeitung, die ab März regelmäßig mit Nachrichten von oft schlimmen Motorradunfällen gefüllt ist, lügt nicht. Und der traurige Höhepunkt der Statistik für die Vulkaneifel besagt: Alle vier Menschen, die 2016 bei Verkehrsunfällen getötet wurden, waren Motorradfahrer. Ebensowenig trügt der Umstand, dass die Anmeldeliste für den Sicherheitstag in Wiesbaum stets früh voll und die Warteliste lang ist. Das alles zeigt: Das Angebot, das die Polizei samt Partnern für Zweiradfahrer in der Eifel anbietet, trifft voll ins Schwarze. Nur: Es müsste ausgeweitet werden, eventuell durch ein Fahrsicherheitstraining auf dem Nürburgring. Selten war es so richtig und wichtig, Steuergeld und die Arbeitszeit von Polizeibeamten und weiteren Experten zu investieren. m.huebner@volksfreund.deExtra: WER VERANSTALTET, WER IST NOCH MIT DABEI?


Veranstalter des Symposiums ist das Polizeipräsidium Trier. Es kooperiert mit der Kreispolizeibehörde Euskirchen, den Polizei-Behörden des Königreichs Niederlande und des Großherzogtums Luxemburg, dem ADAC Mittelrhein, der DEKRA, der Eifel Tourismus GmbH, den Kreisverkehrswachten Bitburg-Prüm und Vulkaneifel sowie örtlichen Fahrlehrern. (jüb)

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