Muh-Fusion erhält präsidialen Segen
DAUN. Beim nur mäßig besuchten Fest der Landwirtschaft in Daun überwogen die positiven Töne: Vorsitzender Leo Blum blickte auf ein zufriedenstellendes Jahr 2006 für die Bauern zurück, und mit Blick in die Zukunft bezeichnete er die Fusionspläne der Milchunion Hocheifel (Muh) als "Schritt in die richtige Richtung".
Wenn es Milchgetränke statt Sekt als Begrüßungsgetränk gibt, dann findet im Forum Daun wieder der alljährliche "Knollenball" beziehungsweise das Fest der Landwirtschaft mit Neujahrsempfang statt. So viele Gäste wie in den besten Zeiten, als die Schüler und Ehemaligen der Landwirtschaftsschule noch das Fest mit gestalteten, kommen aber nicht mehr zum "Knollenball". Das liegt einerseits daran, dass es nicht mehr so viele Bauern gibt, andererseits auch am Image des Fests, das vielen jüngeren Landwirten wohl etwas zu bieder erscheint. Mit rund 90 Gästen, darunter viele Vertreter aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, von Banken und Forst war das Fest der Landwirtschaft nur mäßig besucht. Der Teilnehmerrückgang fiel auch vielen Gästen auf. Was dem Fest, das von allen landwirtschaftlichen Vereinen und Verbänden in Zusammenarbeit mit dem Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Eifel veranstaltet wird, auffallend fehlt, ist eine programmatische Auffrischung unter Einbeziehung landwirtschaftlicher Themen. Musikalisch unterhielten das "Üßbachduo" und das "Manfred Ulrich Trio", eine Verlosung mit Preisen von Motorenöl bis zum Kindertraktor vervollständigte das Programm. Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinhessen-Nassau, begrüßte die Gäste, darunter auch einige Bauern, und erläuterte die Probleme der Zunft.Gute Preise für Fleisch und Getreide
Blum zeigte sich diesmal nach dem ersten Jahr der Großen Koalition zufrieden mit deren Agrarpolitik und auch den erzielten Preisen für die Bauern. "Es war ein bewegtes Jahr, in dem sich einiges zum Positiven entwickelt hat. Die Konjunktur ist auf einem guten Weg, die Signale in der Wirtschaft stehen positiv und ich bin optimistisch, dass dies keine kurzfristige Sache ist", sagte der Bauernpräsident. Diese positive Entwicklung habe auch die Landwirtschaft beeinflusst. So seien die Preise für Rind- und Schweinefleisch sowie Getreide und nachwachsende Rohstoffe gut. "Unser Sorgenkind bleibt die Milch, bei der sich der Preis auf niedrigem, aber stabilem Niveau hält", sagte Leo Blum. Bauer Karl-Heinz Neis aus Darscheid bestätigte die Einschätzung Blums, wonach 2006 ein gutes Jahr war. "Das Wetter hat mitgespielt, man konnte mit der halben Arbeit das Heu machen, und es gibt gute Preise dafür", sagte er zufrieden. Der Bauernpräsident ging auch auf die Pläne einer Fusion zwischen der Milchunion Hocheifel (Muh) und der Milchunion Everswinkel ein. "Wir müssen abwarten, was wird. Aber ich halte es für eine gute Entwicklung, dass man zusammenarbeiten möchte, das ist nach meiner Meinung der richtige Weg", sagte Blum.