Nach der Sanierung ist vor der Sanierung

GILLENFELD. Fast eine Million Euro sind in Straßensanierung und Brückenbau geflossen. Nun setzt die Ortsgemeinde alle Hebel in Bewegung, damit auch der zweite Bauabschnitt der Holzmaarstraße so schnell wie möglich realisiert werden kann.

Was gibt es Schöneres für ein Gemeindeoberhaupt, als ein gelungenes Werk, das in den vergangenen Jahren Zeit, Geld und auch ein paar Nerven gekostet hat, der Öffentlichkeit ganz offiziell zu präsentieren. Diese Gelegenheit hatte die Gillenfelder Ortsbürgermeisterin Heike Hermes. Mit Schere und Band bewaffnet, sperrte sie (mit Hilfe von Werner Klöckner) eine Spur der Holzmaarstraße, um kurz darauf die sanierte Hauptverkehrsader der Gemeinde freizugeben.Gelungenes Gesamtwerk

Der Verkehr läuft zwar schon seit einiger Zeit, aber auf diesen symbolischen Akt wollte Heike Hermes nicht verzichten. Zumal es einen weiteren guten Grund zur Freude gab. Anlässlich des Backfests bot sich Einheimischen und Gästen die Gelegenheit, das von der örtlichen Eifelvereins-Ortsgruppe sanierte Backhaus und dessen neu gestalteten Vorplatz in Augenschein zu nehmen. Die Ortsbürgermeisterin war voll des Lobs: "Als Vertreterin der Gemeinde bin ich überaus stolz auf das Bild, das sich mit Holzmaarstraße und Backhaus bietet." Ihr Fazit: "Auch wenn es, vor allem in der Bauphase, Unannehmlichkeiten vor allem für die Anlieger und Geschäftsleute gegeben hat: Diese sind nun vergessen, und wir können feststellen: Es hat sich rundherum gelohnt!" Ins gelungene Gesamt-Werk ist viel Geld geflossen. In den Straßenbau haben das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis Daun 220 000 Euro investiert. Die Ortsgemeinde Gillenfeld hat 115 000 Euro für die Gehwege, Parkbuchten und Bepflanzungen übernommen. In die Kanalarbeiten investierten die Verbandsgemeindewerke weitere 460 000 Euro. Werden noch die Kosten für die Brücke (180 000 Euro) hinzugerechnet, kommt fast eine Millionen Euro als Gesamt-Investitionssumme zusammen. Das "wunderbare Bild" mit neuer Straße, neuer Brücke, saniertem Backhaus und neuem Vorplatz würdigte auch Verbandsbürgermeister Werner Klöckner. "Wunderbar" ist das Bild derzeit aber nur, wenn man in Richtung Pfarrkirche schaut. Dreht man sich um, wird offenbar, das es im weiteren Verlauf der Holzmaarstraße Richtung Ortsausgang einiges zu tun ist. Klöckner sagte, VG und Ortsgemeinde seien bestrebt, in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein die weitere Planung voranzutreiben. Hinter der Brücke soll der zweite Bauabschnitt realisiert werden. Im Bereich Holzmaarstraße/Bahnhofstraße und Lunn soll der Kreuzungsbereich entschärft werden, im Interesse der Gillenfelder, aber auch im Interesse der vielen Radfahrer, die den Maare-Mosel-Radweg nutzen, der dort über die Haupteinfahrtsstraße führt. "Es ist ein Wunder, dass noch nichts passiert ist", sagt die Ortsbürgermeisterin. "Viele Radfahrer glauben, auch im Ort auf dem Radweg zu sein und wissen gar nicht, dass sie eine Hauptstraße passieren müssen." In diesem Bereich soll es nach Möglichkeit eine Insel beziehungsweise Überquerungshilfe geben. Optimal wäre nach Ansicht der Gemeinde eine zweite Überquerungshilfe in Höhe des Keltenwegs, um den ins Dorf kommenden Verkehr zu bremsen. Sowohl die Orts- als auch die Verbandsgemeinde haben sich schriftlich bei den zuständigen Stellen dafür eingesetzt, dass dieses Vorhaben in der Prioritätenliste oben angesiedelt werden soll. Wie die Dringlichkeit in Gillenfeld eingestuft wird, wird derzeit im Mainzer Verkehrsministerium ermittelt. Ergebnisse sind laut LSV erst im weiteren Verlauf der zweiten Jahreshälfte zu erwarten.

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