"Wenn die Männer sich nicht trauen, machen es bei uns die Frauen", sagt Manfred Saur, Vorsitzender der KG Burgnarren, mit Schalk in den Augen. Tolles Motto - vor allem für die Närrinnen. "Nein, das Motto wird bei der Proklamation am 5. Februar bekannt gegeben", wiegelt Saur ab. Seine Aussage zielt auf die groß angelegte und trotzdem ergebnislose Suche nach einem Prinzen ab (der TV berichtete mehrmals). Sitzungspräsident Thomas Krämer ergänzt: "Wir haben mit unseren Suchannoncen in der Region die Diskussion um Narrenregenten losgetreten. Jetzt können wir mit dem Dreigestirn einen glanzvollen Schlusspunkt setzen."Eine besondere Geburtstagsüberraschung

Die Nachbar-Jecken-Hochburgen Hillesheim, Jünkerath und Prüm haben mal mit mehr, mal mit weniger "Bohei" ihre Oberhäupter gefunden. Fast wären die Gerolsteiner doch "Erster" geworden. Die Elferratsfrauen hatten nämlich schon beim Sprudelfest am Pavillon ihren Einsatz als Dreigestirn geplant. "Wäre nicht kurzfristig eine abgesprungen, hätten wir uns schon am 11. 11. als Dreigestirn präsentiert", erklären Renate Lames und Erika Dahlem. Erst auf der Party zum 50. Geburtstag des ehemaligen Sitzungspräsidenten Werner Thinnes Anfang Dezember wurde Anita Schumacher mit ins Narrenboot genommen. Krämer: "Nachts um halb drei hab ich sie gefragt, und sie hat spontan zugesagt." Große Überraschung und Freude pur. Die 46-Jährige gehört seit fünf Jahren zur Riege der Elferratsfrauen. Ehemann Roland erklärt: "Ich stehe voll dahinter." Stricknadeln und Bücher ("stricke gerne Socken und lese viel") kann die zweifache Mutter (und jetzt wieder "Jungfrau") ab sofort zur Seite legen. Kostümproben, Orden aussuchen und Organisationsplan aufstellen stehen jetzt im Vordergrund. Die Rollenverteilung sei bei den drei Frauen rasch klar gewesen. "Prinz" wird Ex-Prinzessin Renate Lames. "Ich wollte schon immer mal 'ne tolle Prinzenkappe tragen", erklärt "Renatus I.". Bisher hat die 48-Jährige dieses närrische Statussymbol entweder Ehemann Herbert überlassen oder als kulinarische Leckerei (als Kuchen mit Marzipan-Garnitur in den KG-Farben gelb-schwarz) hergestellt und verschenkt. "Bauer" Erika Dahlem kann mit der meisten Bühnenerfahrung aufwarten. Die 52-Jährige sagt: "Ich habe in Trier-Pfalzel schon Karneval gefeiert, als ich noch gar nicht auf der Welt, sondern im Bauch meiner Mutter war." Vor zehn Jahren stand sie zum ersten Mal bei "Sisters of Harmonie" auf der Gerolsteiner Narrenbühne. Ehemann Friedel, KG-Schatzmeister, gibt sich gönnerhaft: "Da können sich die Vorsitzenden der befreundeten Vereine freuen. Sie werden gleich von drei Frauen geküsst." KG-Chef Saur meint mit Blick auf Erika Dahlem: "So als Bauer würde ich auch gerne mal mitmachen." Der Vorsitzende sieht das 1. Jirrelsteener Dreigestirn als "zukunftsträchtige Entwicklung" an. Er sagt: "Drei Männer oder drei Frauen trauen sich eher als eine Einzelperson. Das wird Zukunft haben." Außerdem könnten sich ehemalige Regenten in neuen Rollen wieder finden. Für die Session 2006/07 hat die KG allerdings schon ausgesorgt. Dann wird es wieder einen Prinzen geben. Laut Gerüchteküche soll der von den "Roten Jacken", dem Bundeswehr-Elferrat, gestellt werden.