Natur erfahren mit allen Sinnen

DAUN. (bb) Während ihrer Projekttage beschäftigten sich die Dritt- und Viertklässler des St. Laurentius-Förderzentrums mit dem Thema "Naturerfahrung mit allen Sinnen". Mitorganisator war der Verein Lernen Fördern.

"Mit bloßen Füßen über Moos gehen ist wie über einen dicken Teppich laufen", gibt Michael seine Eindrücke wider. Dominik erzählt von dem Lavagestein, das ganz schön gepikst und seine Füße gewärmt habe. "Tannennadeln piksen auch", fällt Christina ein. Und Timo ist stolz darauf, dass er mit geschlossenen Augen rückwärts über einen Baumstamm balancieren konnte und dabei sogar die Hände in den Hosentaschen hatte. Es ist der letzte von acht Projekttagen, in denen die Kinder den Wehrbüsch und seine Tierwelt auf spielerische Weise kennen gelernt haben. Michael, Dominik, Christina, Timo und die anderen Kinder sind im dritten und vierten Schuljahr des Dauner Förderzentrums. Gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Andrea Römer und Ursula Umbach haben sie die Natur "mit allen Sinnen" erfahren. Projektleiterinnen waren Carmen Düx und Anne Feiden-Saxler vom Verein Lernen Fördern.Aktiv sein statt passiv konsumieren

Naturerfahrungen spielten seit jeher eine wichtige Rolle in seiner Schule, erklärt Rektor Alois Mayer. Die beiden Dauner Projektleiterinnen hatten bei der Vorstellung ihres Konzepts vor den Gefahren der "neuen" Kindheit gewarnt: zu viele künstliche Welten, zu viel Passivität, zu viele Informationen aus zweiter Hand, Konsum statt Kreativität. Dem setzte die "Naturerfahrung mit allen Sinnen" Abenteuerspiele mit witzigen Einlagen und Überraschungen entgegen. Beim Riechtag etwa waren Gegenstände aus dem Wald von Zitrone, Parfüm und Zahnpasta zu unterscheiden. Beim Baumtheater hatten die Kinder aus Knete Gesichter geformt, diese am Baumstamm befestigt und sich selbst dahinter versteckt. "Die anderen Kinder haben meinen Baum gefragt, wie alt er ist, ob er auch Schmerzen spürt und ob es ihm langweilig ist", erklärt Dominik. Seine Antworten weiß er noch genau: "Ungefähr 200 Jahre. Es tut mir weh, wenn jemand meine Rinde beschädigt. Und langweilig ist es hier überhaupt nicht, es kommen ja immer wieder Tiere oder Menschen vorbei."

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