Neue Perspektiven

DAUN. Nachdem feststeht, dass die Eifelquerbahn-Freizeitverkehre eine langfristige Perspektive haben, nachdem das Land die Sanierungs-Finanzierung zugesichert hat, will auch die Stadt Daun die in weiten Teilen bereits vorhandene Planung für das Umfeld des Bahnhofs wieder aus der Schublade holen.

"Richtig in der Schublade verschwunden war beispielsweise die 2005 vorgelegte Studie ,Aufwertung des Bahnhofs Daun' nicht", erklärt Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen. So sei die Planung für Anbindung des Radwegs Richtung Boverath/Rengen entlang der Gleise ja weiterbetrieben worden. Andere Vorhaben wiederum seien nicht akut gewesen, weil die Zukunft der Freizeitverkehre lange nicht geklärt gewesen sei. "Jetzt aber werden wir uns mit der Umfeldgestaltung wieder ernsthaft beschäftigen", kündigt Jenssen an.Ausgangspunkt für viele Radtouristen

Die Studie war ans Planungsbüro "Stadt-Land plus Bahn" aus Boppard vergeben worden, nachdem der Bahnhof, der nach der Stilllegung der letzten regulären Zugverbindungen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwunden war, seit der Eröffnung des Maare-Mosel-Radwegs im Jahr 2000 eine nicht mehr für möglich gehaltene Bedeutung gewonnen hatte. Der Bahnhof ist Ausgangspunkt für viele Radtouristen und auch Knotenpunkt der Freizeitfahrten auf der Eifelquerbahn. Zwar ist schon einiges getan worden, um Gebäude und Umfeld auf Vordermann zu bringen, aber das weitläufige Gelände rund um den Bahnhof erlaubt auch größere Pläne. Einige Vorschläge des Bopparder Büros sind mittlerweile überholt, denn zum Zeitpunkt der Untersuchung war noch keine Rede davon, dass das Gelände unterhalb des Bahnhofs einmal zur "Einkaufsmeile" würde. Die Vorbereitungen der Ansiedlung eines Penny-Markts und für den Bau eines weiteren Gebäudes, in das Fachmärkte einziehen sollen, sind laut Jenssen auf einem guten Weg. Allzu kühne Träume dämpft der Stadtbürgermeister aber erst einmal: "Was wir am Bahnhof vorhaben, dazu bedarf es ja auch einer ganzen Menge Geld. Allein kann die Stadt nichts auf die Beine stellen, deshalb müssen wir erst einmal die unterschiedlichen Fördermöglichkeiten ausloten." Laut Jörg Petry, Geschäftsführer der Vulkaneifel-Bahnbetriebsgesellschaft (VEB), ist der Bahnhof Daun ist der bedeutendste Bahnhof zwischen Kaisersesch und Gerolstein mit dem größten Fahrgastaufkommen und gleichzeitig "Visitenkarte für die Kreisstadt". Viele tausend Gäste reisen pro Saison mit dem Rad, viele tausend weitere Gäste mit Auto und Bus an. "Für die Verknüpfung dieser Verkehrsträger gilt es nun, eine dem Tourismus dienliche Anlage zu bauen", schlägt Petry vor. "Wünschenswert wäre eine Buswendespur, damit die Radler nicht mehr an der Bundesstraße aussteigen müssen, genügend Parkplätze und ein neuer Bahnsteig mit kurzen Wegen zum Umstieg in den Bus." Kernstück für die VEB sei der Neubau eines modernen Bahnsteigs mit genügend Sitzmöglichkeiten, Wind- und Wetterschutz, modernen Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten. Wichtig sei, dass der komplette Bereich einer Gesamtplanung unterzogen werde. Ziel müsse es sein, den Bahnhof wieder in die Stadt zu integrieren, das Umfeld zu entwickeln und den zahlreichen Tagestouristen und Urlaubern eine Visitenkarte einer tourismusfreundlichen Region zu präsentieren, so VEB-Chef Petry.

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