Neue Runde im Mülltonnen-Streit

DAUN. (red) Gegen die Kritik der Grünen, der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft habe die alten Mülltonnen viel zu billig verkauft und somit Geld aus dem Fenster geworfen, wehrt sich die Kreisverwaltung Daun.

"Jeder Kenner der Branche weiß, dass es für 20 Jahre alte Mülltonnen keinen Absatzmarkt gibt. Die Tonnen sind vielmehr nach 15 Jahren abgeschrieben, der Buchwert also gleich Null. Sie besitzen vor allem aber auch keinen Marktwert mehr." Mit diesen Worten verteidigt Bertold Schmitz, Geschäftsbereichsleiter Abfall, die Verkaufspolitik.Heinz-Peter Hoffmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung, fügt hinzu, dass die Kreisverwaltung im Vorfeld des Verkaufs "sehr wohl Erkundigungen eingezogen" hat. Dabei habe sich ergeben, dass die alten Tonnen üblicherweise dem Recycling zugeführt werden - ohne jeden Gewinn.Hoffmann sagt mit Verweis auf die vom Grünen-Kreistagsmitglied Hans-Peter Slabik geäußerte Kritik: "Wer behauptet, diese Tonnen wären noch 20 Euro wert, kann leider nicht mehr ernst genommen werden."Auch wehrt sich der Pressesprecher gegen die Behauptung, dass der Verkauf in einer "Nacht- und Nebelaktion" getätigt worden sei. Vielmehr sei der Werkausschuss in einer schriftlichen Vorlage über die Veräußerung informiert worden. Hoffmann: "Alle Fraktionen, auch Bündnis 90/Die Grünen, haben die Vorlage erhalten."Leider sei, so Hoffmann, von der Grünen-Fraktion keine Absatzmöglichkeit zu besseren Konditionen genannt worden: "Die Verwaltung hätte die Tonnen liebend gerne Herrn Dr. Slabik persönlich angeboten - und zwar auch zu deutlich günstigerem Preis als die von ihm genannten 20 Euro."Der Beauftragung der Firma CED ab dem 1. Januar 2004 ist eine europaweite Ausschreibung vorangegangen. Als Ergebnis sei ein "äußerst günstiges Angebot" erzielt worden, meint Hoffmann. Dies sei ein Grund dafür, dass die Verwaltung dem Kreistag eine Senkung der Gebühren ab 2004 vorschlagen werde.

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