Neue Wahl, alte Kontrahenten

DAUN. Endspurt im Landtagswahlkampf: Am Sonntag wird ein neues Parlament gewählt. Interessant ist im Wahlkreis Daun wieder das Duell zwischen Herbert Schneiders (CDU) und Astrid Schmitt (SPD) um das Direktmandat.

Fünf Jahre lang war der Kreis Daun stark vertreten im Landtag. Mit Herbert Schneiders, Astrid Schmitt und Edmund Geisen saßen gleich drei Abgeordnete im Parlament in Mainz. Für den neuen Landtag ist eine solche Konstellation nicht zu erwarten, denn realistische Chancen auf den Einzug haben nur Schneiders und Schmitt. Sie treten am Sonntag zum dritten Mal gegeneinander an. Die Riege der Direktkandidaten wird komplettiert von Geisen (FDP), der allerdings eher pro forma antritt, ist er doch seit Herbst 2005 Bundestagsabgeordneter, von Karl-Wilhelm Koch (Bündnis 90/Die Grünen), der zum zweiten Mal antritt, und von Michael Stienz, der von der neu gegründeten WASG nominiert wurde. Ein Blick in die Landtagswahl-Geschichte des Wahlkreises Daun freut vor allem CDU-Mitglieder und -Anhänger. Seit jeher war der Kreis Daun eine sichere Bank für die Christdemokraten. So holte die Partei 1983 70,7 Prozent der Stimmen und hatte damals noch einen Vorsprung von fast 50 Prozent auf die SPD, die auf 23,3 Prozent kam. Vier Jahre später (damals dauerte die Legislaturperiode des Landtags noch vier, nicht wie heute fünf Jahre) war der Vorsprung der CDU geschmolzen, aber immer noch satt. 60,6 Prozent gab es für die Christdemokraten, die SPD kam auf 24,8, die Grünen auf 4,2 und die FDP auf 6,5 Prozent. Enger wurde es für die CDU 1991, als sie nicht nur auf die Oppositionsbänke in Mainz geschickt wurde, sondern auch im Kreis Daun auf nur noch knapp über 50 Prozent kam. Im Schlepptau des Wahlsiegs des SPD-Spitzenkandidaten Rudolf Scharping kamen die Sozialdemokraten auf 38 Prozent, eine zuvor noch nie gekannte Zahl für den Kreis. Das Direktmandat gewann damals erstmals Herbert Schneiders, für die SPD zog Evi Linnerth (Gerolstein) über die Landesliste wieder ins Parlament ein. Fünf Jahre später legte die CDU wieder zu, mit 56,3 Prozent hatte sie wieder einen Vorsprung von fast 25 Prozent vor der SPD (31,8). Die FDP kam auf 7,3 Prozent, die Grünen auf 4,5 Prozent. Schneiders schaffte souverän den Wiedereinzug in den Landtag. Bei der SPD aber hatte sich ein Wechsel vollzogen. In einer Kampfabstimmung um die Direktkandidatur hatte sich die Sonderschullehrerin Astrid Schmitt gegen die etablierte Kreisvorsitzende Evi Linnerth durchgesetzt und zog über die Landesliste erstmals ins Landesparlament ein. Ob Herbert Schneiders am Abend der Landtagswahl 2001 ins Schwitzen gekommen ist, als klar wurde, dass SPD-Kandidatin Astrid Schmitt im Kampf um das Direktmandat ihm so nah gekommen war wie nie zuvor ein sozialdemokratischer Gegenkandidat, ist nicht überliefert. Aber eng - für Dauner Verhältnisse - wurde es. Schneiders kam auf 47,9 Prozent der Stimmen, Schmitt auf 40. Auch bei den Zweitstimmen war die CDU um mehr als zehn Prozent abgesackt: auf nur noch 44,5 Prozent (SPD 38,8).

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