Neuer Glanz für die "Donnerbüchse"

GEROLSTEIN. (red) Eine besondere Leistung stellten fünf Mitarbeiter des Vereins "Eifelbahn" vor: Im ehemaligen Bahnbetriebswerk Gerolstein haben sie einen 63 Jahre alten Eisenbahnwaggon mustergültig wieder aufgearbeitet.

Der renovierte Waggon wurde 1930 von der Deutschen Reichsbahnerstmals als Packwagen für Nebenbahn-Züge eingesetzt. Bekanntwurde diese mittlerweile legendäre Waggon-Bauart auch unter demSpitznamen "Donnerbüchse". Eingesetzt wurden die Wagen imgesamten Reichsbahngebiet, so auch in der Eifel. Der fertigrenovierte Waggon bekam die Bezeichnung "114885 Tri" als Zeichendafür, dass er in der Region Trier beheimatet war. Als der Vereinden Waggon kaufte, befand er sich in einem desolaten Zustand. DerDachaufbau und die Inneneinrichtung waren ausgebaut und dieFenster mit Blech zugeschweißt. Die Aufarbeitung war umfangreichund langwierig. Es galt, den Waggon fast von Grund auf neu zugestalten, jedoch ganz im Sinne der Ursprungsausführung. Es wurdeeine neue Dachkanzel in den historischen Maßen errichtet, neueÜbergänge zu anderen Waggons an den Kopfenden eingebaut sowie diegesamte Elektrik und das Bremssystem erneuert. Zusätzlich zuralten Druckluftbremse wurde noch eine weitere Bremseeingearbeitet, um den Waggon auch mit moderneren Fahrzeugen imZugverband befördern zu können. Weiter wurden neue Fenster und Türen, Boden- und Trittbretter, eine Heizung und eine komplette Inneneinrichtung bis hin zu den beiden Verschlägen für Hunde eingebaut. Der gesamte Anstrich wurde in historischer Farbgebung ausgeführt und zu guter Letzt noch ein Zuglaufschild "Gerolstein- Daun" hinzugefügt.

Der Verein hätte eine solch umfassende Arbeit nicht alleine mit den Mitgliedern in vergleichbar kurzer Zeit schaffen können, wäre nicht Unterstützung durch fünf ABM-Kräfte vorhanden gewesen. Bereits zum dritten Mal hat der Verein in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme realisiert, um solche historischen Fahrzeuge erhalten zu können.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen und belegt, dass viel handwerkliches Können vorhanden war. Der Verein hofft, dass dieses Anschauungsobjekt auch potentiellen Arbeitgebern gegenüber ein sichtbarer Beleg für das Leistungsvermögen der ABM-Kräfte ist und zur Einstellung in Betriebe motiviert.

An Arbeit mangelt es dem Verein auch weiterhin nicht. Ein neuer Waggon, ein Personenzugwagen der ehemaligen Wutachtalbahn aus Baden-Württemberg, befindet sich in Gerolstein und soll nun ebenfalls aufgearbeitet werden.

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