Neues Dach für Agatha und Barbara

STROHEICH. (red) Für 40 000 Euro wurde die Kirche in Stroheich renoviert. Das Bauwerk erstrahlt in neuem Glanz.

Acht Jahrhunderte hat die gotische Kapelle in Stroheich den Einflüssen von außen weitgehend standgehalten. Nun jedoch brauchten die im Inneren stehenden barocken Figuren der Heiligen Jungfrauen Agatha und Barbara, denen die Kapelle geweiht ist, ein neues Dach über dem Kopf. Die Kirche wurde eingerüstet und zur Baustelle. Der nach Osten ausgerichtete Chor der Kapelle stammt aus dem 12. Jahrhundert und scheint die Funktion eines Bet-Häuschens gehabt zu haben. Sein fast quadratischer Grundriss gleicht einem gotischen Sterngewölbe, in dem bei den Bauarbeiten 1950 bis 1951 Blumenranken aus der vermutlich ersten Bauphase freigelegt wurden und eine etwa gleichzeitig entstandene Kreuzigungsgruppe auf der Südwand die Fachwelt in Aufregung versetzte sowie den Landeskonservator auf den Plan rief. Das sieben Meter lange Kirchenschiff wurde nach 1500 an den Chorbogen angebaut. Fundament der Kapelle ist ein Felsen. Da er ziemlich abschüssig ist, wurde der quadratische Turm an der tiefsten Stelle errichtet. Trotzdem ist er weithin sichtbar. Als Dach wurde eine achtseitige Schieferpyramide gewählt. Der heutige Eingang in die Kapelle liegt an der Nordseite des Turms; früher soll er entgegengesetzt auf der Südseite gelegen haben, da der alte Weg vom Arnulfusberg Richtung Stroheich an der alten Brunnenwiese vorbei zwischen Kirchenrückwand und Dorflinde führte. Nach der Einrüstung zum Außenanstrich wurde am durchnässten Mauerwerk deutlich, dass die Nordseite der Kapelle neu eingedeckt und im Dachstuhl einige Balken ausgetauscht werden mussten. Die Gesamtkosten der Renovierung belaufen sich auf rund 40 000 Euro. Aufgebracht werden sie durch einen Bistumszuschuss, eine 8000 Euro-Spende der Ortsgemeinde und aus Rücklagen sowie Spenden der Kirchengemeinde. Nicht nur das Geld, auch die Koordination der Arbeiten bereiteten Erich Jungen, Vorstand des Verwaltungsrats, einiges Kopfzerbrechen. Dank lange Zeit günstiger Witterungsverhältnisse und dem Verständnis der beteiligten Firmen wurden die Arbeiten nun mit zeitlicher Verzögerung abgeschlossen.

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