Neues Leben für Geschichtsquelle

GEROLSTEIN. Geologie und Wasser bleiben Zugpferde: Nun soll auch die Gerolsteiner Urquelle "Sidinger Drees" zum touristischen Anlaufpunkt hergerichtet werden. Das beschloss der Bauausschuss der Stadt Gerolstein.

In der jüngsten Sitzung des Gerolsteiner Bauausschusses wurde die Herrichtung des "Sidinger Drees" zum touristischen Anlaufpunkt vorgestellt, diskutiert und beschlossen. 10 000 Euro stehen dafür im Haushalt. Ingenieur und Urgerolsteiner Karl-Heinz Böffgen plant das Projekt honorarfrei. Er bezeichnet den "Sidinger Drees" als die "Gerolsteiner Urquelle der Mineralwasserindustrie". Die Quelle, die bereits von den Römern genutzt worden sei, ist mittlerweile versiegt. 1993 war die letzte Suchgrabung.Wo derzeit noch Holz gelagert wird, soll nach Böffgens Vorstellung ein attraktiver Platz mit Blick auf die Erlöserkirche und die Villa Sarabodis auf der anderen Kyllseite entstehen. Die Ausschussmitglieder waren einstimmig dafür. Beigeordneter Karl-Heinz Schwartz (CDU) meinte: "Ich könnte mir auch eine Brücke zum Kurpark vorstellen." Stadtbürgermeister Georg Linnerth (SPD) sagte: "Es ist wichtig, endlich aus dem Kurpark den Sackgassen-Charakter raus zu bekommen."Wülferath ist gegen Tempel-Lösung

Beigeordneter Peter Wülferath (CDU) forderte: "Dann müssen auch die hässlichen Leitplanken entlang der Kyll weg." Er empfahl aber auch, beim "bescheidenen Plan von Böffgen zu bleiben und keine Überdachungen, sprich Tempel-Lösungen, anzustreben".Für seine jüngste Sitzung hatte sich der Bauausschuss einen besonderen Ort ausgesucht: das bislang erst teilweise fertiggestellte Dorfgemeinschaftshaus samt Kindergarten im Stadtteil Müllenborn. Aus gutem Grund. Die Mitglieder des Bauausschusses schauten sich intensiv die Baustelle und die Außenanlagen an.In der Sitzung beschlossen sie, die Herrichtung der Außenanlagen in Auftrag zu geben. Von den kalkulierten Kosten von rund 40 000 Euro entfallen auf den Ortsteil knapp 24 000 Euro an Eigenleistung.Anfang Dezember war mit dem unmittelbaren Nachbarn geklärt worden, wo die Zufahrten verlaufen und wo Stellplätze geschaffen werden sollen.Erich Schaefer, einer der westlichen Anlieger, hinterfragte in der Einwohnerfragestunde skeptisch den Hochwasserschutz. Denn die Gebäude stehen in Bachnähe. Stadtbürgermeister Linnerth versicherte daraufhin "eine Kontaktaufnahme mit allen Anliegern vor Arbeitsaufnahme". Und Klaus Jansen, Bau-Fachbereichsleiter der Gerolsteiner Verwaltung, sagte: "In einer Schutzzone zehn Meter vom Bachlauf entfernt wird das Niveau des Geländes nicht verändert."Küche für Kinder und Erwachsene

Ein weitere Entscheidung betraf den Gebäudekomplex: Das Gremium vergab den Auftrag für eine Erwachsenen- und eine Kinderküche für den Kindergarten im Wert von 4285 Euro. Die Differenz zu den kalkulierten Kosten von 2668 Euro wird aus den Rücklagen finanziert.Wesentlich mehr kostet das neue Stadthallen-Mobiliar. Für rund 26 000 Euro werden neue Möbelstücke gekauft: 50 Polsterstühle (8 050 Euro) und sechs runde Buchen-Tische (2785 Euro) für den Wintergarten sowie 160 Stapelstühle (10 857 Euro) und 20 rechteckige Tische (4715 Euro) für die Stadthalle. Das macht ein Drittel des derzeitigen Bestands aus. Linnerth argumentiert: "Ein Ersatz peu à peu ist nach 13 Jahren Nutzung notwendig. Außerdem war das mit dem Pächter vor zwei Jahren so ausgehandelt worden." Es tut sich noch mehr in der Stadt: Der Ausschuss beschloss, den Abriss der ehemaligen Gerolsteiner Gaststätte "Pauls" auszuschreiben. Das Okay dafür war erst am Sitzungstag von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion per Fax gekommen. Fachbereichsleiter Jansen meinte: "Wenn wir jetzt im Winter ausschreiben, erzielen wir günstigere Preise."Zudem beschloss der Ausschuss die Erweiterung des Baugebiets "Hofacker" in Gees um etwa zehn weitere Baustellen und für 5584 Euro die Herstellung eines Bürgersteigs an der Kirche in Büscheich.

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