"Nicht auf den Leim gegangen"

Wie erst jetzt bekannt geworden ist, hat der Unternehmer aus Köln, der tonnenweise belastetes Material in der Grube Dockweiler abgeladen hat, auch Fuhren des Erde-Müll-Gemischs zusätzlich in die Lavagrube nach Strohn gebracht.

Strohn. Thomas Albrecht von der Staatsanwaltschaft Trier bestätigte auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds, dass auch in die Strohner Grube Fuhren des Erde-Müll-Gemischs gebracht wurden: "Und zwar ist es zu einem Zeitpunkt passiert, als es noch nicht in den Medien, aber schon in der Szene bekannt war." Bis Ende vergangenen Jahres hatte der 38-jährige Türke den mit Erde vermischten, geschredderten Müll in die Lavagrube Dockweiler abgeladen (der TV berichtete).Als die "günstige" Müllentsorgung dort nicht mehr funktionierte, probierte er sein Glück in Strohn. Für die Ermittler ist sein Vorgehen zweifelsfrei ein "klarer Beweis für seine enorme kriminelle Energie". Dieter Orlich, Geschäftsführer der Firma Scherer, die die Grube Strohn gepachtet hat, sagt: "Aufgrund unserer Sorgfalt sind wir dem kriminellen Zulieferer nicht auf den Leim gegangen." Die vier Probe-Ladungen, die zwischen dem 6. und 21. Februar in Strohn angeliefert wurden, wurden auf einen separaten Zwischenlagerplatz abgekippt.Gemeinsames Vorgehen gegen Zulieferer

Der Dauner Rechtsanwalt Albrecht Thielen, der die Firma Scherer vertritt, erklärt dazu: "Die Firma hat Proben genommen und Analysen machen lassen. Diese haben gezeigt, dass sie mit dem angelieferten Material und Vorab-Analysen nicht übereingestimmt haben. Danach hat die Firma Scherer Selbstanzeige erstattet und ist gemeinsam mit dem Bergamt sowie der Umweltkripo gegen den Zulieferer vorgegangen." 98,2 Tonnen wurden angeliefert. 113 Tonnen hat der Kölner Unternehmer wieder in Strohn abgeholt. "Er hat auch den Boden, auf dem der belastete Erdaushub lag, mit abräumen müssen", erklärt Orlich. Die erneuten Proben hätten keine Belastung mehr in der Strohner Grube gezeigt.Gegen die Firma Scherer wird laut Staatsanwaltschaft Trier nicht ermittelt. Albrecht: "Aus jetziger Sicht gibt es keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Strohner Pächter was von den illegalen Geschäften des Müllentsorgers wussten."

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