Nicht mit aller Gewalt

GEROLSTEIN. Kein Nachfolger in Sicht: Die Gerolsteiner SPD hat bislang keinen Kandidaten für die Stadtbürgermeisterwahl und somit auch keinen Nachfolger ihres langjährigen Spitzenmanns Georg Linnerth. Sein Rückzug und der seiner Frau Evi hat zudem die Listen-Aufstellung für Stadt- und Verbandsgemeinderat erschwert.

"Es ist sehr schwer für uns und reißt eine große Lücke, dass Georg und Evi Linnerth nicht mehr antreten", sagte der neue Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Gerolstein, Hermann Lux aus Gerolstein-Oos. Ohne große Umschweife beantwortete Lux die zentrale Frage - die zur Stadtbürgermeisterwahl: "Die SPD hat derzeit keinen Kandidaten." Und er schob hinterher: "Und wir werden auch nicht mit aller Gewalt einfach irgendeinen Kandidaten ins Rennen schicken. Er oder sie muss absolut qualifiziert sein. Ansonsten bringt das dem Mann oder der Frau nichts und schadet zusätzlich der Partei." Diese Haltung vertrete er auch gegenüber dem Kreisvorstand sowie den SPD-Landtags- und Bundestagsabgeordneten aus der Region, die nur zu gerne weiterhin einen Genossen an der Spitze der Brunnenstadt sehen würden, meinte Lux. Der Vorsitzende verwies zwar auch kurz darauf, dass bis zum Stichtag noch rund sechs Wochen Zeit seien. Er gab sich aber rasch wieder als Realpolitiker: "So einen Kandidaten wie Georg Linnerth werden wir nicht mehr finden."Endgültige Entscheidung fällt im April

Die endgültige Entscheidung über einen eigenen Bewerber werde auf der Sitzung des erweiterten Parteivorstands Anfang April getroffen. "Dann werden wir uns auch - falls kein eigener Kandidat aufgestellt wird - festlegen, wen wir unterstützen", sagte Lux. Derzeit stehen als freier Bewerber der 29-jährige Wirtschaftsinformatiker Markus Liske sowie der dritte Stadtbeigeordnete Karl-Heinz Schwartz als CDU-Kandidat fest. Die Befürchtung, dass die SPD nach der Wahl in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, hat Lux nicht. Vielmehr sähen die Genossen der Kommunalwahl gelassen entgegen. Drei Gründe führte Lux für die verkündete Zuversicht an: Erstens die "ausgewogenen Listen" für den Stadt- und den Verbandsgemeinderat, zweitens, dass gegenüber 1999 mehr Frauen auf vorderen Plätzen kandidieren sowie drittens, dass "auch in kleinen Gemeinden SPD-Listen aufgestellt werden". Lux: "Das ist ein positives Signal." Das Ziel für die Wahl definierte er mit den Worten: "Es wäre schön, wenn wir die Zahlen halten könnten." Derzeit hat die SPD im Verbandsgemeinderat neun von 28 Sitzen, im Stadtrat sind es zehn von 24. SPD-Liste für den Verbandsgemeinderat Gerolstein: 1. Heinz Heumann, 2. Maria Surges, 3. Egon Schommers, 4. Peter Leuwer, 5. Gudrun Nahrendorf, 6. Heribert Schmitz (Birresborn), 7. Hans Thesen, 8. Herbert Nake, 9. Thomas Schmitz, 10. Erich Feltes, 11. Judith Locker, 12. Josef Rätz, 13. Helmut Tesch, 14. Ursula Murra, 15. Herbert Lames, 16. Rainer Schulte-Loh, 17. Jochen Krick, 18. Rudolf Marxen, 19. Uwe Schneider, 20. Judith Kästner-Hontheim, 21. Raimund Weber, 22. Reiner Weber, 23. Josef Krämer, 24. Maria Berg, 25 Günter Berg, 26. Dieter Letschka, 27. Dorothea Schirmer, 28. Ottmar Horn, 29. Werner Schättgen, 30. Elke Oestreich. SPD-Liste für den Stadtrat Gerolstein: 1. Elke Oestreich, 2. Hermann Lux, 3. Rainer Schulte-Loh, 4. Dorothea Schirmer, 5. Reiner Weber, 6. Raimund Weber, 7. Herbert Lames, 8. Gudrun Nahrendorf, 9. Uwe Schneider, 10. Peter Leuwer, 11. Judith Kästner-Hontheim, 12. Josef Rätz, 13. Herbert Timmermann, 14. Ursula Murra, 15. Rudolf Marxen, 16. Heinz Heumann, 17. Lutz Letschka, 18. Calle Plantiko, 19. Jochen Krick, 20. Dieter Letschka, 21. Willi Weber, 22. David Gottschall, 23. Werner Schönborn, 24. Margit Fassbender, 25. Christian Gerhardy, 26. Hans Thesen.

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