Nicht ohne mein Kind

DAUN. Unter dem Motto "Neue Schritte wagen" präsentierte Konrektor Harald Thome bei einer Veranstaltung im Forum das Konzept der Ganztagsschule (GTS), das ab 1. August 2003 an der Grundschule Daun umgesetzt werden soll.

Nicht nur das Podium war voll besetzt: Konrektor Harald Thome, Schulleiter Theo Lamberts, die Lehrerinnen Margret Heß, Stefanie Koll und Tanja Kuckartz, die Elternvertreterinnen Karin Knötgen und Theresia Krämer sowie Sachgebietsleiter Arnold Schneider von der Verbandsgemeinde (VG) Daun standen mehr als 100 Interessierten im Forum Daun Rede und Antwort. Das Thema: Die Ganztagsschule, die am 1. August 2003 an den Start gehen soll. Der Schulleiter skizzierte den bisherigen Prozess, der mit der Ankündigung des Landes, 300 Ganztagsschulen einrichten zu wollen, vor zwei Jahren eingeleitet und an der Dauner Grundschule nach der Ermittlung des Bedarfs mit der Installation einer Arbeitsgruppe auf den Weg gebracht wurde (der TV berichtete). Als Lamberts appellierte: "Bitte anmelden!", hatte Konrektor Thome mehr als 100 Interessierten das Konzept vorgestellt und dabei immer wieder die Erfahrungen der GTS-Grundschule Hillesheim einfließen lassen.Viele Fragen zum Thema Hausaufgaben

Das Konzept der "neuen Form" der GTS basiert auf der Pflichtstundentafel am Vormittag und zusätzlichen pädagogischen Angeboten an vier Nachmittagen in der Woche. Der Besuch der GTS ist freiwillig, mit der Anmeldung ist das Kind allerdings für ein Schuljahr verpflichtet. Das Land stellt zusätzliche Lehrkräfte ein, die Schule engagiert selbst pädagogisches Personal für die Nachmittagsangebote. An der Dauner Grundschule beginnt das GTS-Angebot für das erste und zweite Schuljahr mit dem Mittagessen um 12.15 Uhr und wird mit einer Spiel- und Ruhezeit fortgesetzt; die Kinder des dritten und vierten Schuljahres versammeln sich um 13.10 Uhr am Mittagstisch. Gemeinsamer Beginn der auf einen Mittelwert von 50 Minuten festgesetzten Hausaufgabenzeit ist 13.45 Uhr. Nach einer kurzen Pause beginnen um 14.45 Uhr die Projekte. Um 16 Uhr ist Schulschluss. Die Schule favorisiere die Anlieferung von fertigen, frisch zubereiteten Speisen, sagte Harald Thome. Das Mittagessen pro Tag und Kind werde nach Abzug des Zuschusses des Schulträgers etwa drei Euro kosten, informierte VG-Mitarbeiter Arnold Schneider.Eltern werden nicht aus der Pflicht genommen

Die meisten Nachfragen aus dem Publikum gab's zum Thema Hausaufgaben. Harald Thome erläuterte, dass die Hausaufgaben in gemischten Gruppen mit bis zu 15 Kindern unter Aufsicht eines Lehrers gemacht werden sollen. Im Idealfall entwickle sich ein Helfersystem innerhalb der Gruppe. Der betreuende Lehrer gebe Hilfe, erteile aber nicht Nachhilfe; er führe ein Hausaufgaben-Tagebuch, aus dem Lehrer und Eltern Rückschlüsse auf das Arbeitsverhalten und Leistungsvermögen der Kinder ziehen könnten. "Die Eltern sind keineswegs aus der Pflicht entlassen, sich um die Hausaufgaben zu kümmern", warnte Schulleiter Lamberts. Sie sollten sich unbedingt für die aktuellen Unterrichtsthemen interessieren und regelmäßig mit den Kindern üben.Partner aus Sport, Musik und Landwirtschaft

Als "zielgerichtetes, sinnvolles Tun mit präsentierbarem Abschluss" definierte Konrektor Thome die Projekte im GTS-Angebot. Projektleiter sollen neben Lehrern vor allem außerschulische Partner sein. Auf der Liste der Projektpartner stehen Musikvereine und Musikschulen, Forstverwaltung, Handwerks- und Landwirtschaftskammer, Eltern, Kirchen, Sportvereine, Medien- und Wohlfahrtsverbände. Außerdem sei der Austausch mit Projektpartnern der GTS-Grundschulen Hillesheim und Mehren geplant. Anmeldeformulare gibt's im Sekretariat der Grundschule. Anmeldungen sollen bis Ende Februar vorliegen. Den Eltern gibt Theresia Krämer einen Rat mit auf den Weg: "Beziehen Sie bei der Entscheidung Ihr Kind unbedingt mit ein. Es ist wichtig, dass das Kind weiß, was es mit der Ganztagsschule auf sich hat. Das kann man auch einem I-Dötzchen schon erklären", sagte die achtfache Mutter aus Daun-Neunkirchen.

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