"Nicht zum Nulltarif"

HILLESHEIM. Um zehn Prozent steigt die Abwassergebühr in der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim im kommenden Jahr. Der Wasserpreis hingegen bleibt gleich. Das hat der VG-Rat einstimmig beschlossen.

"Damit werden wir wohl nicht viele glücklich machen, aber es bleibt uns keine andere Möglichkeit", leitete Bürgermeisterin Heike Bohn (parteilos) die Diskussion um die Erhöhung der Abwassergebühren in der Verbandsgemeinde Hillesheim zum 1. Januar 2006 ein. Kontrovers ging's aber nicht zu. Vielmehr sahen alle Fraktionen eine Notwendigkeit zur Gebührenerhöhung und stimmten den Wirtschaftsplänen der VG-Werke zu. So sagte Bernhard Jüngling (CDU): "Alles, was geplant ist, ist kein Luxus, sondern die zwingende Notwendigkeit dessen, was der Gesetzgeber verlangt oder die Ortsgemeinden wünschen. Und es ist nun einmal nur über Gebührensteigerungen möglich, den zusätzlichen Finanzbedarf zu decken." Es dürfe aber auch nicht vergessen werden, dass auch im nächsten Jahr wieder für rund 3,8 Millionen Euro investiert werde, was Aufträge für die heimische Wirtschaft und die Sicherung von Arbeitsplätzen bedeute. Gleiches gelte für die Finanzplanung bis 2011, die jährlich von 700 000 Euro an Investitionen ausgeht. Jüngling: "Das alles ist ein deutlicher Input für die heimische Wirtschaft, und der lässt sich eben nicht zum Nulltarif haben." Begründet haben die Leitung der VG-Werke sowie Bürgermeisterin Bohn die höhere Abwassergebühr mit dreierlei: dem erheblichen Anstieg der Abschreibungen, der aus der Vielzahl der Investitionen in jüngster Zeit herrühre, dem Anstieg der Energiekosten (um rund 25 000 Euro allein für Strom) sowie der Schaffung einer zusätzlichen Halbtagsstelle bei der Verwaltung der Werke ab 1. Juli 2006. Heike Bohn sagte: "Die Stelle wird benötigt, um die Zusatzaufgaben für den Wasserzweckverband Eifel bewältigen zu können." Es werde beabsichtigt, einen Auszubildenden zu übernehmen. Auch diesem Vorgehen stimmte der Rat zu. Trotz der Zusatzaufgaben und nun auch -kosten wertete Bernhard Jüngling (CDU) die Beteiligung am und die Übernahme von Aufgaben vom Wasserzweckverband aber als "unterm Strich eher positiv". Denn es schlagen auch 24 000 Euro an Einnahmen zu Buche. Nicht erhöht wird der seit zehn Jahren konstante Wasserpreis von 1,05 Cent pro Kubikmeter und einem Grundpreis von 46,20 Euro im Jahr - trotz Verlusten in diesem (33 000 Euro) und voraussichtlich auch im nächsten Jahr (74 000 Euro). Doch die können noch durch Gewinne aus den Vorjahren ausgeglichen werden. Einig waren sich die Ratsmitglieder aber auch, dass ihre beschlossene Kalkulation rasch Makulatur werden kann - falls das "Hochwald"-Werk in Hillesheim geschlossen wird. Dann drohen nach Ansicht der Experten sowohl der Wasserpreis als auch die Abwassergebühr für jedermann erheblich zu steigen.

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