Notfall im Notfall

RETTERATH/KELBERG. Alles bleibt wie es ist – zumindest die Umlagesätze der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg für die 33 Dörfer: Sie bleiben bei 40 Prozent.

Obwohl der VG-Umlagesatz auch im Hauhaltsjahr 2006 konstant bleibt, steigern sich die Umlagen aus den Gemeinden der VG Kelberg um rund 400 000 Euro. Bei den meisten Ortsgemeinden bleibt der Betrag relativ konstant, der Anstieg der Einnahmen resultiert weitestgehend aus dem "deutlichen Ansteigen des Steueraufkommens" in der Gemeinde Kelberg, erklärte der Kelberger VG-Bürgermeister Karl Häfner (CDU) bei der jüngsten Ratssitzung in Retterath. Investitionen in Sporthalle und Software

Erneut legt die VG einen ausgeglichenen Haushalt vor (siehe Hintergrund), der kaum Gesprächsbedarf bei den Ratsmitgliedern aufkommen ließ. Im Investitionsprogramm schlagen im kommenden Jahr besonders die Baumaßnahmen der Schulsporthalle Kelberg und das Off-Road-Zentrum Drees zu Buche sowie der Kauf von Software für die "Doppik" (doppelte Buchführung). Die Arbeiten an der Sporthalle verzögern sich im Übrigen laut Bauamtsleiter Karl-Heinz Diederich "um mindestens drei Monate", nachdem der mangelhafte Innenputz erneuert werden musste (der TV berichtete). Neben dem Haushalt der VG befasste sich der Rat mit dem Wirtschaftsplan 2006 der VG-Werke, der einstimmig durchgewunken wurde. Der Erfolgsplan des Betriebszweigs Wasserversorgung sieht Aufwendungen und Erträge von rund 954 000 Euro vor, es wurde ein Jahresverlust von etwa 67 000 Euro errechnet. Beim Vermögensplan der Wasserversorgung wird mit Einnahmen und Ausgaben von rund 760 000 Euro gerechnet. Bei der Abwasserbeseitigung stehen im Erfolgsplan Aufwendungen und Erträge von etwa zwei Millionen Euro (Jahresverlust von rund 176 000 Euro). Der Vermögensplan sieht Einnahmen und Ausgaben von rund 1,8 Millionen Euro vor, das Investitionsprogramm hat ein Volumen von etwa 679 000 Euro. Im Notfall oft allein gelassen

Neben Haushaltsangelegenheiten "verarztete" der Kelberger VG-Rat die Neuregelung des Ärztlichen- und Apotheken-Notbereitschaftsdiensts im Raum Kelberg, Ulmen und Adenau. Seit diesem Jahr lässt sich der Dienst habende Arzt in den Bereitsschaftszeiten lediglich über eine kostenpflichtige Telefonnummer (mit Sprachsystem) ermitteln. Häfner erklärte, es lägen ihm "zahlreiche Beschwerden" vor, dass das System besonders für ältere Menschen zu kompliziert sei und die Verunsicherung im Notfall zu Panik führe. Viele wüssten nicht, wo der Bereitschaftsdienst örtlich zuzuordnen sei und welcher Arzt Bereitschaftsdienst habe. "Deswegen fordert der Verbandsgemeinderat Kelberg für alle seine Mitbürger die Rückkehr zum bewährten alten System" oder zu einem System, das auch für ältere Menschen sofort nachvollziehbar sei, heißt es in einer Resolution, die der Rat einstimmig auf den Weg brachte.

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