Nun müssen es Private richten

MÜCKELN. Mit dem Umbau des ehemaligen Kühlhauses ist für die Gemeinde Mückeln das Programm der Dorferneuerung abgeschlossen. Der Ortschef aber wünscht sich noch wesentlich mehr Engagement von privaten Hauseigentümern.

Mückeln ist ein Straßendorf wie viele in der Eifel und hat sich im Lauf der Jahre vom landwirtschaftlich geprägten Ort zu einem reinen Wohndorf entwickelt. Als problematisch erwiesen hat sich, dass viele der alten Bauernhöfe ungenutzt blieben und auf einen Umbau warteten. Das Dorferneuerungsprogramm bot Anfang der 90er Jahre die Möglichkeit, genau dieses mit Fördermitteln zu erreichen. Begonnen wurde jedoch mit den öffentlichen Gebäuden. "Nachdem 1990 die Planung vorlag, wurden als konkrete Vorhaben die Gestaltung der Vorplätze von Bürgersaal, Kirche und Kühlhaus, der Ortseingänge sowie und der Umbau des ehemaligen Kühlhauses als Dorferneuerungsmaßnahmen angepackt", erzählt Ortsbürgermeister Alois Otten. Zudem seien die Zufahrtsstraßen zur Kirche und zum Bürgersaal ausgebaut worden, wofür es aber keine Fördermittel gegeben habe. Erneuert wurde weiterhin das Buswartehäuschen. Die meisten Zuschüsse flossen laut Otten aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz - wenn auch nicht auf Anhieb. Drei Anträge musste die Gemeinde nach Worten des Ortsbürgermeisters für den Umbau des ehemaligen Kühlhauses einreichen, erst dann kam die Zusage für eine Förderung von 90 400 Euro. "Unsere Chance für eine Förderung war die Jugend, und die haben wir klugerweise von Anfang an in die Planung einbezogen, denn wir hatten auch keinen Jugendraum", berichtet Otten und spricht auch im Nachhinein noch von einer "guten Entscheidung".Kühlhaus-Umbau wird diesen Sommer beendet

Mitte des Jahres wird der Umbau, für dessen Realisierung die Gemeinde Kredite aufgenommen hat, fertig sein, die offizielle Einweihung ist für nächstes Jahr geplant. "Mit diesem Umbau ist das Dorferneuerungsprogramm für uns beendet", sagt Otten. Was den Ortsbürgermeister allerdings nicht erfreut, ist die Resonanz der Bürger auf das Dorferneuerungsprogramm. "Im privaten Bereich ist bei der Dorferneuerung nicht sehr viel passiert, obwohl es eine Förderung gibt. Lediglich drei Bürger haben sich daran beteiligt", kritisiert der Ortschef, der sich vom Programm noch wesentlich mehr für die Verschönerung des Ortsbilds versprochen hat - vor allem in der Hauptstraße, der "Visitenkarte des Dorfes". "Was das Ortsbild betrifft, hat sich Mückeln in den vergangenen Jahren negativ entwickelt", sagt Otten und erhofft sich von den Hauseigentümern doch noch Engagement in Sachen Haussanierung. Für positive Gegenbeispiele haben laut Otten einige junge Paare gesorgt, die sich an die Erhaltung alter Bausubstanz gewagt hätten. Ob weitere Leute diesem Beispiel folgen, ist fraglich, da derzeit im Dorf nur ein Haus zum Verkauf steht. Das intakte Vereinsleben und attraktive Bauplätze sieht der Ortschef als einzige Chance für Mückeln, neue Bürger zu bekommen. Daher wurden in Mückeln, das seine Einwohnerzahl im vergangenen Jahrzehnt gehalten hat, die Preise der Bauplätze um die Hälfte reduziert. Das Baugebiet "Im Hanfgarten" ist schon größtenteils bebaut, deshalb hat die Gemeinde "Auf dem Längert" noch Flächen aufgekauft, um dortkünftig Bauland anbieten zu können. "So lange wir aber noch Baulücken haben, werden wir dort keinen Bebauungsplan anstreben", sagt Otten.

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