"Nun wird aus dem Jungen ein Mann"

DAUN. Feierliches Gelöbnis im Kurpark: 230 Soldaten leisteten ihren Eid - und einige Eltern waren in der Menge auf der vergeblichen Suche nach ihren Sprösslingen, denn "irgendwie sehen sie ja alle gleich aus."

"Und nun haben sie alle ausgiebig Gelegenheit, Bilder von den Soldaten zu machen", sagte der Major nach dem feierlichen Gelöbnis. Schon gab es kein Halten mehr. Mit Fotoapparaten und Videokameras bewaffnet stürzten Eltern und Verwandte der frisch vereidigten Soldaten über die Absperrungen und wollten den "großen Moment im Leben ihres Sohnes" festhalten, "als der Junge zum Mann wurde", wie ein Vater am Rande der Gelöbnisfeier bemerkte.Für die eigene Mutter zu gut getarnt

Suchend lief eine Mutter an den fotografierenden Eltern vorbei. "Wo steht er denn jetzt?", fragte sie unruhig und suchte weiter nach ihrem Sohn. Doch die Mutter fand ihren Jungen in der "Menge in Flecktarn" nicht. "Dann muss man eben den Chef fragen", sagte die Frau. "Ja, der Funker ist bei mir", informierte sie ein Hauptmann. Aber wo nur? "Funker F., Hand heben!", ertönt der Befehl, und verlegen wird er vom Funker F. in der hintersten Reihe befolgt. "Ach, da steht er ja - das ist mir jetzt aber schon ein bisschen peinlich", sagte die Mutter, die dann doch zu ihrem Erinnerungsfoto kam. Angetreten zur Feierstunden waren die Soldaten der vierten und siebten Kompanie des Fernmeldebataillons 281 aus Gerolstein und der erste Sektor des Fernmeldeaufklärungsabschnitts 931 aus Daun. Neben den zahlreichen Ehrengästen aus Politik waren bei der Gelöbnisfeier auch viele hohe Militärs - allen voran Oberst Hans-Joachim Woycke, Kommandeur des Fernmeldebereichs 93 aus Daun, und der Kommandeur aus Gerolstein, Oberstleutnant Engels. Der Kommandeur des Fernmeldeabschnitts 931, Oberstleutnant Michael Reiter, sprach von "einem lebendigen Beweis für die Unterstützung der jungen Frauen und Männer, die sich mit ihrer Entscheidung für die Wehrpflicht für den Dienst an unserem Vaterland entscheiden haben". Als Vertreter der Soldaten sprach Hauptgefreiter Christian Simon: "Am ersten Tag kommt man hier hin und vieles läuft nicht, wie man es sich vorgestellt hatte oder wie man es wollte. Aber man lernt für's Leben." Feierlich wurden von den Abordnungen dann der Eid auf die Fahne abgelegt und zum krönenden Abschluss die Nationalhymne vom Herresmusikkorps 300 aus Koblenz unter der Leitung von Hauptmann Burghard Zenglein gespielt.

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