Nur das Wetter spielte nicht mit

GEROLSTEIN. (vog) Zufriedene Organisatoren, Aussteller, Besucher und Geschäftsleute: Trotz Regenwetters kamen viele zum Weihnachtsmarkt - und vor allem die Kinder auf ihre Kosten.

 Den längsten und für viele auch leckersten Kuchen Gerolsteins gabs wieder beim Seniorenbeirat.Foto: Gabi Vogelsberg

Den längsten und für viele auch leckersten Kuchen Gerolsteins gabs wieder beim Seniorenbeirat.Foto: Gabi Vogelsberg

"Hier ist es schön. Auf den luxemburgischen Weihnachtsmärkten gibt es viele Essensstände, aber hier ist es richtig weihnachtlich", freute sich Marco Ries aus Wasserbillig. Sein Frau Denise zeigte auf ihre Einkaufstasche und meinte: "Endlich habe ich die noch fehlende Krippenfigur aus Holz gefunden."Der historische Dampfzug aus Luxemburg brachte 200 Besucher nach Gerolstein. Sie erwartete ein Weihnachtsmarkt mit vielen musikalischen Leckerbissen, knapp 60 Ausstellern und einem umfangreichen Kinderprogramm.Der Marionettenspieler zog viele Kleine in den Bann - auch die zweijährige Maike Thies aus Prüm. Deren Mutter meinte begeistert: "Es gefällt uns richtig gut hier." Das war auch der großen Kinderschar anzusehen, die an der "Weihnachtsbaum-Wanderung" oder der Weihnachtsbäckerei im Naturkundemuseum teilnahmen. Der siebenjährige Nico Schmitz wählte rosa Zuckerguss für seine Plätzchen, Tischnachbarin Sophie Kreis entschied sich für Schokolade und bunte Smarties.Gertrud Weber, Leiterin des Kindergartens "Am alten Markt", hatte mit ihrem elfköpfigen Team die Kinderbetreuung und Aufführung eines Nikolausmärchens übernommen. "Auch die Verlosung ist dieses Jahr gut gelaufen. Der Erlös ist für den Kindergarten", freute sich Organisatorin Irmgard Möller.Auch die Aussteller waren zufrieden. Michaela Stewart vom Gewürzstand bilanzierte: "Fürs Wetter ging es. Ich werde auf jeden Fall wieder nach Gerolstein kommen." Reinhold Theisen, der Krippenfiguren anbot, sagte: "Wir haben schon Stammkunden, die jedes Jahr hier waren." Thomas Stützel, Goldschmied aus Idar-Oberstein, quittierte seine Premiere auf dem Markt so: "Wir hatten eine super Resonanz."Auch in den Geschäften war diesmal viel los

Das ging auch vielen Geschäftsleuten so. Im Gegensatz zu den zwei vorherigen Adventssamstagen brachte der Weihnachtsmarkt wesentlich mehr Kaufkraft in die Brunnenstadt. Karl-Heinz Schildgen vom Modehaus Schildgen registrierte ein Umsatzplus von 80 Prozent.Im Glas- und Geschenkeladen von Sabine Martinetz machte es "50 Prozent mehr" aus, im Lebensmittelgeschäft von Helmut Schenten "ein Drittel". Einzig Manfred Rett (Sport Blaumeiser) verzeichnete nach eigenen Angaben ein leichtes Minus. Ein Plus des Marktes war das Musikprogramm: Immer wieder live dargebotene Weihnachtsmusik.Heinz Weber, Vorsitzender des Gewerbevereins, war "froh über die Initiative und den Erfolg" des vierköpfigen Organisationsteams. Von einer Ausdehnung des Markts hält er aber nicht viel: "Lieber Qualität als Quantität."Knatsch gab es hingegen zwischen Astrid Faber, Inhaberin der Boutique Faber am Altstadtparkplatz, und dem Markt-Organisatoren. Ralf Krämer sagte verärgert: "Frau Faber hat auf keine Anschreiben reagiert, selbst nicht ausgestellt, aber Stände vor ihrer Geschäftsfront kategorisch verhindert." Faber wiederum erklärte: "Vor Jahren haben sie mich hier regelrecht zugemauert. Ich erwarte Rücksicht: Mindestens ein Schaufenster muss frei bleiben." Fürs kommende Jahr scheint sich ein Kompromiss anzubahnen. Im TV -Gespräch sagte sie: "Vielleicht mache ich dann selbst einen Stand."Im kommenden Jahr wird mit Sicherheit wieder ein "Altstadt Weihnachtsmarkt" veranstaltet. Und dann wird es auch wieder "den längsten Kuchen Gerolsteins" geben, den der Seniorenbeirat der Stadt in diesem Jahr zum zehnten Mal angeboten hat. Satte 30 Meter waren diesmal gebacken und verkauft worden.

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