Nur der große Besuch fehlte

IMMERATH. (lyv) Ein Missverständnis mit Folgen: Unter dem Motto "von Kindern für Kinder" boten Immerather Jungen und Mädchen einen Nachmittagskaffee für die Dorfbevölkerung an. Die Spenden der Gäste kommen nun den Flutopfern in Asien zu Gute. Doch leider waren nur wenige Leute da. Die meisten dachten, das Angebot richte sich nur an Kinder.

Zum ersten Mal organisierten Kinder aus Immerath einen Nachmittagskaffee für die Leute aus dem Dorf. Die Idee dazu hatte Margret Strackbein, die seit Jahren das Immerather Schulmuseum betreut. Dort besuchen die Kinder aus dem Ort "ihre Margret" einmal die Woche und lernen von ihr die alte Sütterlinschrift. "Die Kinder waren schnell zu begeistern", erzählt Strackbein. Bei mehreren Treffen wurde beraten und geklärt, was bei dem Kaffee geboten werden sollte. Die Mütter der Kinder, neun Mädchen und ein Junge, haben mit ihrem Nachwuchs in der Küche gewirkt. Es gab zahlreiche Leckereien, und der Tisch im Bürgerhaus war reichlich gedeckt. Besondere Einladungen wurden nicht verfasst. Nur mit Mund-zu-Mund-Propaganda machten die Kinder auf ihre Veranstaltung aufmerksam. Doch nur wenige Immerather kamen. Grund ist wohl ein Missverständnis: Viele Leute dachte, das "der Nachmittag nur für Kinder sei", erzählt eine ältere Frau aus dem Dorf. Aus dieser Erfahrung wollen die jungen Veranstalter fürs nächste Jahr lernen. Doch auch wenn wenig Besuch ins Bürgerhaus kam, die Kinder hielten ihr Versprechen: sie bedienten die Gäste, räumten die Tische ab und spülten das schmutzige Geschirr. Neben ihren Bewirtungs-Aufgaben fanden die jungen Veranstalter sogar noch Zeit, Gedichte, Texte und Lieder vorzutragen. Der Nachmittag war für die Besucher kostenlos, allerdings bat Margret Strackbein um eine Spende für Straßenkinder in Sibirien. Und das lag ganz im Sinne der Kinder, denn der Nachmittag sollte gemäß des Mottos "von Kindern für Kinder" gestaltet werden. 100 Euro sind zusammengekommen. Wegen der aktuellen Ereignisse haben sich die Kinder entschieden, das Geld auf eines der Spendenkontos für die von dem Seebeben betroffenen Menschen in Asien zu überweisen. Die Kinder danken allen Spendern für ihr Kommen und ihre Unterstützung.

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