Nur ein kleines Machtspiel

HILLESHEIM. Nur ein wenig die Muskeln spielen ließen bei der Beigeordnetenwahl in der Stadt die erstarkten und zusammen mehrheitsfähigen Gruppen WG Blech und FWG: Sie gestanden auch der CDU einen Vertreter zu.

In der konstituierenden Sitzung des neuen Stadtrats Hillesheim, in dem sich die Kräfteverhältnisse fundamental verändert haben, zeigten die Freien Wähler und die Wählergruppe Blech gleich, wo es nach dem Ende der Einparteienherrschaft der CDU lang gehen wird: Obwohl mit sechs (WG Blech) und fünf Mandaten (FWG) jeweils "nur" zweit- und drittstärkste Kraft im 20 Sitze umfassenden Rat, verfügen sie gemeinsam über die Mehrheit. Und so setzten sie die ersten beiden Beigeordneten durch: Unumstritten fiel die Wahl von Klaus Blech zum ersten Vertreter des Stadtbürgermeisters aus. Er wurde bei nur einer Gegenstimme gewählt. Auch die CDU, die nach dem Verlust der absoluten Mehrheit immer noch mit sieben Sitzen stärkste Kraft im Rat ist, hat dessen Wahlergebnis uneingeschränkt anerkannt und stellte daher keinen Gegenkandidaten. Schließlich hatte Blech unter allen Bewerbern die mit Abstand meisten Stimmen erzielt. Auf TV -Frage antwortete der alte wie neue erste Beigeordnete: "Ja, ich werde mein Mandat annehmen und über die gesamte Legislaturperiode behalten. Dafür war auch mein Stimmenergebnis zu überwältigend." Hintergrund: Vor zweieinhalb Jahren hatte der damals 59-Jährige sein Stimmrecht abgegeben, aber weiter als Beigeordneter fungiert. Bei der Wahl zum zweiten Beigeordneten war's aus mit der Einigkeit: Nach TV -Informationen hatte die CDU in den Vorgesprächen Ansprüche angemeldet, biss aber bei FWG und WG Blech auf Granit. So blieb ihr nur die Möglichkeit, mit ihren sechs anwesenden Mitgliedern gegen die Wahl von Hans-Walter Blankenheim (FWG) zu stimmen. Letztlich setzte sich dieser mit 12:6 Stimmen bei einer Enthaltung durch. Zum dritten Beigeordneten wurde Hermann-Josef Schlösser (CDU) mit 12:7 Stimmen gewählt. Zum Wahlverhalten von WG Blech und FWG sagte Klaus Blech: "Die Vorkommnisse im Verbandsgemeinderat haben die heutige Entscheidung nicht unbeeinflusst gelassen. Dennoch billigen wir der stärksten Fraktion einen Beigeordneten zu, weil wir nicht auf harten Konfrontationskurs gehen, sondern es mit ihr gemeinsam zum Wohl der Stadt Hillesheim anpacken wollen." Worauf er anspielte, wurde von jedermann im Saal verstanden: Im VG-Rat hatte die CDU gemeinsam mit der lediglich drei Mandate starken SPD einen Pakt geschmiedet und so die FWG als zweitstärkste Kraft ausgebootet.

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