Ohne Kompass quer durch den Eifel-Dschungel

DAUN. (iz) Die ehemalige vierte Kompanie, jetzt "vierter Sektor" des Fernmeldeaufklärungsabschnitts 931 der Heinrich-Hertz-Kaserne Daun hatte zur 29. Auflage des traditionellen Spieß-Pokals eingeladen.

Frühmorgens um 4.15 Uhr hieß es für die 14 Mannschaften, die für den Wettkampf um den Spieß-Pokal in Daun angetreten waren: "Fertig machen für den Start". Begrüßt wurden die Drei-Mann-Teams vom stellvertretenden Abschnittskommandeur, Major Jörg Trossen. Eine gute Stunde später wurden die ersten Teams zum Fliegerhorst Büchel verlegt, wo die erste Übung anstand: "Sonderschießübung am Schießsimulator". Anschließend begann die Marschwertung - und dieser Marsch hatte es in sich. Mit Hilfe von Karten, auf denen Kompass-Zahlen und Höhenlinien eingetragen waren, mussten die Teams den Weg durch die wilde Eifel finden. Zusätzlich mussten die Soldaten diverse Aufgaben bewältigen. So galt es etwa, Fragebögen zu naturkundlichen Themen auszufüllen. Zudem forderte ein Hindernisparcours den ganzen Mann beziehungsweise die ganze Truppe: Von der Seilrutsche ging es unter Tarnnetzen über einen Bach. Auch durch Autoreifen mussten die Kameraden kriechen. An einer weiteren Station waren die Soldaten als Sanitäter gefragt. Das Szenario: Ein Mann war vom Baum gefallen und hatte erhebliche Bein- und Kopfverletzungen erlitten. Sein Freund, ebenfalls schwer verletzt, stand unter Schock. Für den Fall, dass sich eine Gruppe komplett im "Eifel-Dschungel" verlieren sollte, gab es einen Notfall-Umschlag, in dem Handynummer, Wegbeschreibung und weiteren notwendige Informationen für eine sichere Ankunft zu finden waren. Doch es verstand sich von selbst, dass keiner sich die Blöße gab, diese "letzte Hilfe" für die Ankunft auf dem Sportplatz in Demerath zu benutzen. Gespannt erwarteten die Soldaten die Siegerehrung. "Einige Männer sagten mir, dass sie sogar noch was gelernt haben", berichtete Major Trossen, "denn einige Kameraden der Luftwaffe hatten angeblich seit vier Jahren keine Waffe mehr in der Hand". Trossen stellte die Mannschaftsleistung in den Vordergrund, "denn Einzelkämpfer waren hier und heute nicht gefragt". Zusammen mit Major Trossen und Hauptmann Holger Schmör, Chef des vierten Sektors, nahm der Organisator der Pokals, "Spieß" Stefan Rodens, die Siegerehrung vor. Rodens begrüßte auch den Gründer des Spieß-Pokals, Oberstabsfeldwebel a.D. Emil Kober. Der Pokal ging an die "Gruppe 16", bestehend aus Hauptfeldwebel Steffes und den Oberfeldwebeln Steffes und Paulus. Gesamtsieger und Sieger der Marschwertung wurde die "Gruppe 10" mit Stabsfeldwebel Scherer, Oberfeldwebel Benz-Weber und Stabsunteroffizier Malsam. Die "Gruppe 6", die Leutnants Wagner, Grambusch und Michel, belegten in der Stations- und der Schießwertung den ersten Platz.

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