Paddy mit der Baseballkappe

Der 17-jährige Patrick Gerhards aus Oberstadtfeld ist am Dauner Thomas-Morus-Gymnasium (TMG) Chefredakteur der vielfach preisgekrönten Schülerzeitung "Der Klecks".

 Die Schülerzeitung „Der Klecks“, die Patrick Gerhards leitet. ist vielfach preisgekrönt. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Schülerzeitung „Der Klecks“, die Patrick Gerhards leitet. ist vielfach preisgekrönt. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun/Oberstadtfeld. Sein Spitzname ist Paddy. Sein Markenzeichen ist die Baseballkappe, und die trägt Patrick Gerhards fast immer. "Nur im Unterricht nicht", stellt der Schüler der zwölften Klasse klar. Sein rechter Daumen ist dick verbunden. "Arbeitsunfall", sagt er. In den Sommerferien hatte er einen Job auf dem Bau, und da ist er mit der Hand unter eine Gerüststange geraten. "Gebrochen", erklärt er. Spätestens jetzt steht fest: Große Töne sind nicht Patricks Ding. Aber seine Antworten und Erklärungen bringen die Sache auf den Punkt.Etwa beim Erzählen, wie er an den Posten des Chefredakteurs beim "Klecks" kam. Im zehnten Schuljahr habe ein Freund ihn gefragt, ob er nicht Lust auf die Schülerzeitungs-Arbeitsgemeinschaft habe. "Da bin ich mit hin, und da hat es mir gefallen, besonders die Technik", erzählt er. Am meisten Spaß habe ihm von Anfang an das Setzen der Texte und das Bearbeiten der Fotos gemacht. Bereits zu Beginn der elften Klasse hätten ihn die Redaktionsmitglieder zum Chefredakteur gewählt. "Das hätte ich nie gedacht", wundert er sich noch heute, erinnert sich aber, dass die beiden beratenden Lehrer - Reinhold Heinz Hachgenei und Ralf Säuberlich - ihn für "zuverlässig und gut im Organisieren" gehalten hätten. Nach wie vor sei einer der fünf Computerplätze in der "Klecks"-Redaktion sein bevorzugtes Arbeitsfeld. Wer die aktuelle Ausgabe des "Klecks" zur Hand nimmt, entdeckt Patrick Gerhards auch unter den Autoren. Er ist an dem Artikel "Käse, Kühe, Kinder - und was man sonst noch auf einem Bio-Bauernhof findet" und an dem Interview zum Abschied von Schulleiter Hans Rößler beteiligt. Und er hat einen vierseitigen Bericht über die Vorgehensweise des israelischen Geheimdienstes "Mossad" geschrieben."Der Klecks" erscheint zweimal im Schuljahr - kurz vor den Sommer- und unmittelbar vor den Weihnachtsferien. "Das heißt, dass wir jetzt gerade bei null anfangen", erklärt Patrick. Auflage des "Klecks" liegt bei 1200 Exemplaren

Ein paar Termine stehen schon im Kalender: das erste Treffen mit der Manöverkritik zur jüngsten Ausgabe und mit Neuwahlen. "Ich stehe wieder zur Verfügung", sagt der 17-Jährige ohne eine Spur von Überheblichkeit. Anfang September nimmt das Team der "Klecks"-Redaktion an der Internationalen Jugendmedienwoche in Trier teil, und für die zweite Oktoberhälfte ist wie jedes Jahr ein dreitägiges internes Schülerzeitungs-Seminar in Lutzerath geplant. Neben Patrick Gerhards sind Fabian Feige und Christina Baden Mitglieder der Chefredaktion, dazu kommen 20 Redakteure, Werbefachleute, Techniker, Zeichner, Kassenwart sowie derzeit acht freie Mitarbeiter.Dass der 1966 ins Leben gerufene "Klecks" mit einer Auflage von 1200 Stück zu den erfolgreichsten Schülerzeitungen landauf, landab zählt, ist in einem Stapel von gerahmten Urkunden dokumentiert; zwei Dutzend mögen es sein oder noch mehr. Ganz obenauf liegt die Urkunde über den ersten Preis, den der Trierische Volksfreund der Redaktion im Jahr 2006 im Rahmen ihres Schülerzeitungs-Wettbewerbs für hervorragende Recherchen, interessante Themen und ausgezeichnetes Layout verliehen hat. "Leider sind all die Urkunden nach der Renovierung unseres Arbeitsraums immer noch nicht aufgehängt worden, und wir haben seit einem Jahr keinen Telefonanschluss mehr", bedauert Patrick Gerhards. Patrick Gerhards wohnt mit seinen Eltern und seiner 13-jährigen Schwester in Oberstadtfeld. Er liest den TV und den "Spiegel". Er will bald den Führerschein machen. Seine Leistungskurse am TMG sind Mathematik, Physik und Geschichte. Und auf die Frage, was er machen will, wenn er das Abitur hat und nicht mehr Chefredakteur des "Klecks" ist, erzählt er: "Mathematik oder Ingenieurwissenschaften studieren, am liebsten in Aachen, da ist es am besten".

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