Parkplatz-Projekt hat doch eine Chance

DAUN. Auf dem vorderen Teil des Geländes des ehemaligen Brennstoff-Lagers an der Dauner Bahnhofstraße kann nun doch ein Parkplatz entstehen. Eine Realisierung ist für dieses Jahr aber nicht mehr zu erwarten.

Es war die letzte Stadtratssitzung der Legislaturperiode, aber "wehmütige" Stimmung kam nicht auf. Das lag zum einen daran, dass noch einige Hausaufgaben zu erledigen waren, zum andern startet ein Großteil der jetzigen Rats-Besetzung mit der konstituierenden Sitzung Mitte Juli in die neue Legislaturperiode bis 2009. Dennoch ließ es sich Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen nicht nehmen, die Arbeit der vergangenen fünf Jahre zu würdigen und einigen der Mitglieder, die definitiv aufhören, eine Anerkennungsurkunde zu überreichen. Verabschiedet wurden so Jürgen Bruhn (CDU), Hans-Albrecht Brauer (Fraktion Gewerbe- und Verkehrsverein), Hildegard Slabik-Münter (Bündnis 90/Grüne) und Helmut Johannes (SPD).Umfunktionieren ohne großen Aufwand

Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als könnte das Vorhaben der Stadt, an der Zufahrt zum Bahnhof einen Parkplatz zu schaffen, nicht umgesetzt werden (der TV berichtete). In der letzten Stadtratssitzung der Legislaturperiode am Donnerstag wurde aber mitgeteilt, dass vermeintlich unüberwindliche Hürden zwischenzeitlich übersprungen worden sind. Damit ist der Weg frei für eine detaillierte Planung des Vorhabens, das einer Schätzung zufolge rund 65 000 Euro kosten soll. Etwa 30 Parkplätze sollen auf dem Areal des ehemaligen Brennstoff-Lagers der Familie Reineke an der Bahnhofstraße entstehen. Der hintere Teil des Geländes wird schon lange von einer Dachdecker-Firma genutzt, der vordere Teil hingegen liegt brach. Die Vorstellungen der Bauabteilung der Verbandsgemeinde Daun gehen dahin, dass dieses Areal ohne großen Aufwand zu einem Parkplatz umfunktioniert werden kann. So sollen die vorhandenen Wege auf dem Gelände genutzt werden. Die aufwändigste Arbeit wäre der Abriss des alten Wiegehäuschens, das derzeit keine gute Visitenkarte für die Stadt darstellt. Da in diesem Jahr nicht mehr mit einer Realisierung zu rechnen ist, ist Zeit, die Planung im Detail noch einmal zu diskutieren. Zudem soll über eine längere Pachtdauer (bisher sind zehn Jahre vorgesehen) für das Gelände gesprochen werden. Kritische Töne zu diesem Projekt kamen vom Beigeordneten Robert Lorse: "Die Stadt soll 2000 Quadratmeter pachten, kann aber nur 400 Quadratmeter nutzen. Das ist mir zu wenig, über das Vorhaben in seiner jetzigen Form sollte noch einmal nachgedacht werden". Auch Hildegard Slabik-Münter plädierte dafür, den Parkplatz dauerhaft zu gestalten. Es sei zu teuer, wenn er nach zehn Jahren wieder aufgegeben würde.Fast 50 000 Euro mehr als veranschlagt

Für Diskussionsstoff sorgte die vom Rat zu genehmigenden Mehrkosten für den Bau des Radwegs von Daun nach Rengen. Statt der veranschlagten 215 000 kostete das Vorhaben knapp 263 000 Euro. Vom für den Bau zuständigen Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) wurden unter anderem Probleme mit der Böschung unterhalb der Verwaltungsschule als Grund für die höheren Kosten angeführt. Vor allem Bernd Leif und Manfred Krag von der SPD und Wolfgang Appenzeller (CDU) kritisierten die fast 50 000 Euro Mehrkosten. Durch während der Arbeiten auftretende Probleme könne es immer passieren, dass ein Bau teurer werde, aber nicht in einer solchen Größenordnung. Da genüge auch der Hinweis in der Vorlage zum Tagesordnungspunkt, dass der "Kostenanschlag des LSV generell unterkalkuliert war", nicht als Begründung. Die Auffassung von Bürgermeister Werner Klöckner (CDU), trotz der Mehrkosten sei unter dem Strich kein Schaden entstanden, ließen sie nicht gelten. Zwar sei der Anteil der Stadt an den höheren Kosten überschaubar, dennoch gebe es einen "volkswirtschaftlichen Schaden", sagte Appenzeller. Jenssen erklärte, er werde die Angelegenheit von der Verwaltung noch einmal überprüfen lassen.

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