Parzelle unterm Hammer

Im Dauner Amtsgericht ist am Donnerstag, 29. Oktober, die Zwangsversteigerung eines Grundstücks in Strohn. Die Parzelle liegt im Erweiterungsgebiet des Lava-Tagebaus Wartgesberg und ist deshalb begehrt.

Daun/Strohn. (vog) Am Donnerstag kommt ein 1551 Quadratmeter großes Grundstück bei einer Zwangsversteigerung in Daun unter den Hammer. Den Termin haben seit langem viele Interessenten im Kalender stehen. Großes Interesse an der Parzelle, die mitten im Erweiterungsgebiet des Lava-Tagebaus "Wartgesberg" liegt, hat die Gemeinde.

Ortsbürgermeister Alois Pohlen: "Wir werden auf jeden Fall bieten." Der Auktionator hält sich bei der Zwangsversteigerung an ein Gutachten, das das Lava-Vorkommen berücksichtigt. Danach ist das Grundstück 12 408 Euro wert.

Neben der Gemeinde gelten die Grubenbetreiber (Ernst Scherer Baustoffe, Kastellaun) und Abbau-Gegner als weitere Interessenten. Besitzt der Grubenpächter das Areal, braucht er für dieses Lava-Vorkommen keinen Bruchzins zu zahlen. Geht die Parzelle an die Abbau-Gegner, könnte daraus eine Sperrparzelle werden, die die Erweiterungspläne der Ortsgemeinde behindern könnte. Ein spannendes "Bieter-Rennen" wird erwartet.

Zur Zwangsversteigerung ist es gekommen, weil das Grundstück nach dem Tod des ehemaligen Besitzers 2007 an eine Erbengemeinschaft überging. Ein Mitglied dieser Erbengemeinschaft hat bisher alle Angebote der Ortsgemeinde zum Ankauf ausgeschlagen, weil es gegen den Lava-Abbau ist.

Der Preis soll durch die Verweigerung nicht in die Höhe getrieben werden. Christoph Wilmer vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftschaftsschutz sagt: "Uns wurde der Anteil sogar als Geschenk angeboten. Wir können es aber leider aus formal-juristischen Gründen nicht annehmen. Allerdings hoffen wir, dass damit ein Steinchen ins Getriebe der Lavaabbau-Maschinerie geworfen wird."

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