Peddinghaus peilt Neuanfang an

DAUN/ENNEPETAL. Für die insolvente Firma Carl Dan. Peddinghaus wird nach TV -Informationen am Freitag offiziell ein neuer Investor präsentiert. Mit ihm sollen im Zweigwerk Daun die derzeit 155 Arbeitsplätze gesichert werden. Darüber hinaus gibt es Konzepte für eine Expansion.

Gut ein Jahr ist vergangen, nachdem die Firma Carl Dan. Peddinghaus - für viele überraschend - im Oktober 2002 Insolvenz anmelden musste. Nun steht die Unterzeichnung der Verträge mit einem neuen Investor kurz bevor. Nach Informationen des TV wird am Freitag das Geschäft perfekt gemacht. Damit, glaubt man den Aussagen der Beteiligten, steht der Automobilzulieferer wieder vor rosigeren Zeiten, nachdem zum 1. Januar dieses Jahres rund 20 Mitarbeiter allein im Werk Daun entlassen wurden. "Die Auftragslage ist gut, der Umsatz hat sich erholt, auch das Ergebnis". So beschreibt Bruno Weiler, Leiter des Dauner Zweigwerks die derzeitige Lage nach den Umsatzeinbußen in den Jahren 2001 und 2002. Michael Kasperski, Vertriebsgeschäftsführer im Ennepetaler Stammwerk des Automobilzulieferers, konkretisiert die Angaben ein wenig: "Gegenüber unserer Planung liegt der Umsatz im Jahr 2003 um zehn Prozent höher, gleiches gilt im Vergleich zum Jahr 2002. Auch die Ergebnisseite hat sich erfreulich positiv entwickelt."Auftrageber haben die Stange gehalten

Wo liegen die Gründe? "Da sind einmal die großen Hersteller BMW, Daimler-Chrysler und VW, die uns in unserer kritischen Phase unterstützt und keine Aufträge zurückgezogen haben", erläutert Kasperski. Die Folgen für Daun: "Im Werkzeugbau hat sich vor allem der Weg, auch Dritt-Kunden außerhalb von Peddinghaus zu beliefern, ausgezahlt. Auch das zweite Standbein, die mechanische Bearbeitung von Automobil-Komponenten ist sehr stabil geworden." Das ist laut Kasperski aber nur die eine Seite der Medaille. Die andere: "Durch unser Restrukturierungsprogramm haben wir unsere Kostenstrukturen verbessert. Zum anderen haben wir uns in der Insolvenz vom hohen Verlustträger in den USA getrennt." Die zwei Werke in Nordamerika waren ein Grund dafür, warum Peddinghaus Insolvenzantrag stellen musste. Mit dem neuen Eigentümer - Kasperski wollte noch nicht preis geben, ob er aus dem In- oder Ausland kommt - würden "klare Konzepte für Wachstumsstrategien" verfolgt. Er sieht "klare Wachstumschancen für Daun." Sicher sei aber zunächst einmal, dass alle derzeit 155 Arbeitsplätze im Dauner Betrieb erhalten bleiben. "Das war auch ein wesentliches Element der Verhandlungsstrategie." Positiv für Peddinghaus auswirken soll sich auch ein dicker Fisch, den das Unternehmen an der Angel hat: "Wir sind vertraglich mit rund 50 Prozent an der Ausstattungs-Plattform für den neuen VW Golf und vergleichbare Seat- und Skoda-Modelle beteiligt. Wir sind vertraglich bis 2006 gebunden, es geht um rund 2,5 Millionen Fahrzeuge", erklärt Kasperski. Gefertigt werden sollen Radträger für die Hinterachse.

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