Penny darf bauen

DAUN. Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat Daun am Donnerstag der Ansiedlung eines Penny-Markts und dem Verkauf der dafür erforderlichen Grundstücke unterhalb des Bahnhofs zugestimmt.

Wer eine emotionsgeladene Debatte erwartet hatte, wurde in der Sitzung des Dauner Stadtrats am Donnerstag "enttäuscht". Was auch daran lag, dass die Zahl der Gegner der Penny-Ansiedlung kleiner ausgefallen war als erwartet. So hatte sich beispielsweise die (Zwei-Mann-)Fraktion des Gewerbe- und Verkehrsvereins wegen anderer Verpflichtungen schon im Vorfeld entschuldigt. Nachdem das Projekt vom Planer vorgestellt wurde, warben der Investor, Norbert Schiefke, der mit seiner Firma Planen und Errichten Wohn- und Gewerbebau mit Sitz in Wassenberg das Vorhaben für die Penny-Muttergesellschaft Rewe umsetzen wird, und Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (SPD) für die Ansiedelung. Diese schade der Innenstadt nicht, erklärte Jenssen. Eine Vielzahl von Angeboten sei gut für die Verbraucher, zudem sei die Fläche, auf der gebaut werde, ansonsten ohne Nutzen für die Stadt. "Die Bürger und die Stadt profitieren"

"Nicht nur die Bürger profitieren, es fließt ja auch was in die Stadtkasse", sagte Jenssen. Die Kaufsumme wollte er auf TV-Anfrage aber nicht nennen. CDU-Fraktionssprecher Friedhelm Haep stellte klar, dass kein neuer Markt komme, sondern Penny lediglich an einen neuen Standort komme. Ähnlich wie Jenssen verwies er darauf, dass es mit dem Verkauf des Areals einen "ansehnlichen Betrag" für die Stadt gebe. Daran schloss SPD-Fraktionssprecher Uli Domenghino an: "Es ist meines Wissens das erste Mal, dass die Stadt bei einer solchen Ansiedlung partizipiert." Er habe Verständnis für die Gegner des Markts, der aber seiner Meinung nach an dieser Stelle durchaus belebend sein könne. Peter Trim (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich zwar für eine Verbesserung des Bahnhofs-Umfelds aus, aber die Ansiedelung eines Verbrauchermarkts an dieser Stelle sei falsch. Die Attraktivität der Stadt werde duch dieses Vorhaben nicht gesteigert. Bei der Abstimmung blieb Trim aber fast allein. Lediglich Johannes Reineke (Liste Reineke) und Bernd Leif (SPD) stimmten gegen das Projekt. Der Verkauf der städtischen Flächen wurde anschließend in nichtöffentlicher Sitzung beschlossen. Damit sind die ersten Hürden genommen. Bevor aber der erste Bagger anrollt, wird noch einige Zeit vergehen. Zunächst muss der Bebauungsplan für dieses Areal geändert werden, zudem werden die Sonderwünsche der Stadt, die der Investor akzeptiert hat, in einem formalen Vertrag fixiert. Dazu gehört unter anderem, dass der Investor die Kosten für den Bebauungsplan sowie für den Bau einer Linksabbiegespur von der Umgehungsstraße auf das Penny-Markt-Gelände übernimmt.

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