Pfarrheime und Pfarrhäuser sollen auf den Prüfstand

Kelberg/Müllenbach · Petra Bender von der Immobilienabteilung des Generalvikariats (GV) des Bistums Trier hat in Müllenbach (Dekanat Vulkaneifel) rund 60 Mitglieder der Verwaltungs- und Pfarrgemeinderäte über den Bestand und Zustand der Kirchen, Kapellen, Pfarrheime und Pfarrhäuser im Kirchengemeindeverband (KGV) Kelberg informiert.

 Beispiel einer Kirchenimmobilie im Kelberger Land: Das Pfarrhaus in Uess in klassischer Architektur, doch von maroder Bausubstanz, steht seit 2011 zum Verkauf. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Beispiel einer Kirchenimmobilie im Kelberger Land: Das Pfarrhaus in Uess in klassischer Architektur, doch von maroder Bausubstanz, steht seit 2011 zum Verkauf. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Foto: Brigitte Bettscheider (bb) ("TV-Upload Bettscheider"

Kelberg/Müllenbach. An die 50 kirchliche Immobilien hatte Petra Bender persönlich in Augenschein genommen und dabei an drei Tagen 600 Kilometer innerhalb des KGV Kelberg zurückgelegt. "Das ist enorm", erklärte sie und wandte sich an die beiden zuständigen Pfarrer Ulrich Apelt (Kelberg) und Klaus Kohnz (Müllenbach): "Es hat mich beeindruckt, welche Wege sie zurücklegen müssen."
Anhand von Fotos und Infos zum Alter und Zustand der jeweiligen Immobilie von A wie Arbach bis Z wie Zermüllen und mit einem Blick auf die Investitionen und die Wirtschaftlichkeit bot sie den Mitgliedern der Pfarrgemeinde- und Verwaltungsräte einen Streifzug durch das Kelberger Land und präsentierte viel Zahlenwerk.
Um nur einige zu nennen: Den 6820 Katholiken im KGV Kelberg stehen 3580 Sitzplätze in neun Kirchen und 36 Kapellen zur Verfügung. Die sechs Pfarrheime haben eine Gesamtnutzfläche von 785 Quadratmetern, von denen nach der Planungsrichtlinie des Bistums in Zukunft nur noch 341 Quadratmeter förderfähig sein werden. Das Defizit aus allen kirchlichen Gebäuden im KGV Kelberg lag im Jahr 2015 bei 112 000 Euro. Seit 2005 wurden mehr als drei Millionen Euro in den Unterhalt der Gebäude investiert; dazu gewährte das Bistum Zuschüsse in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro. "Das ist viel, erklärt sich aber aus der großen Zahl an Immobilien", sagte Petra Bender.
Viele Kirchengemeinden seien häufig schon mit den laufenden Kosten überfordert, erst recht, wenn Baumaßnahmen fällig würden, räumte sie ein. Weil die Einnahmen des Bistums sinken und in Zukunft weniger Sonderzuschüsse gewährt werden und auch, weil es immer weniger "Kümmerer" vor Ort gebe, sei die Schaffung eines langfristig tragbaren Immobilienkonzepts notwendig, erklärte sie und betonte: "Es wird an den pastoralen Notwendigkeiten und den finanziellen Möglichkeiten ausgerichtet." Mit Blick auf einen Grundsatz der Synode des Bistums - "nicht mehr alles überall vorzuhalten", empfahl Petra Bender, besonders die Pfarrheime und Pfarrhäuser auf den Prüfstand zu stellen.
An der Entwicklung des Immobilienkonzepts sollen die Kirchengemeinden aktiv mitwirken - "und es soll kein Endlosprojekt werden", sagte sie und nannte als nächsten Schritt eine Fragebogenaktion zur Nutzung der Kirchen und Kapellen; darauf könne eine freiwillige Befragung der Gottesdienstbesucher folgen. bb

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