Platz für die Dorfgemeinschaft

HILLESHEIM/NIEDERBETTINGEN. Die Stadt Hillesheim kauft das Pfarrheim Niederbettingen von der Kirchengemeinde, die Geld für die rund 500 000 Euro teure Sanierung ihrer Kirche benötigt. Der Kaufpreis dürfte sich um 59 000 Euro bewegen, auf das ein Gutachter den Wert des Hauses geschätzt hat.

In nichtöffentlicher Sitzung hat der Hillesheimer Stadtrat nach Auskunft von Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) einstimmig den Kauf des Pfarrheims in Niederbettingen samt 740 Quadratmeter großem Grundstück beschlossen. Und das trotz eines Lochs im Etat des Jahres 2004 von rund 270 000 Euro. "Im Vorfeld der Entscheidung habe ich mir von der Kommunalaufsicht grünes Licht geben lassen und sie von der Dringlichkeit des Vorhabens überzeugen können", sagte Stein. Dabei hatte der Gebäudekauf nur auf Platz zwei der Prioritätenliste der Stadt Hillesheim für dieses Jahr gestanden. Doch für das Vorhaben mit der höchsten Priorität - der Kauf von Bauland vor allem für die Erweiterung des Baugebiets "Vor Kyller Höhe" um 5,1 Hektar - hat die Stadt bereits im Dezember 2003 grünes Licht bekommen. Das gilt sowohl für die rechtliche Genehmigung des umstrittenen Baugebiets (der TV berichtete) als auch für die dafür notwendige Kreditaufnahme von knapp 400 000 Euro. Möglich wurde der Pfarrhaus-Kauf laut Stein dadurch, dass 40 000 Euro, die für Grundstückserwerb für ein neues Baugebiet in Bolsdorf eingeplant waren, nun doch noch nicht fällig werden. Die verbleibende Lücke zu schließen, stellt nach Ansicht des Stadtbürgermeisters kein Problem dar. Zudem meinte Stein: "Jetzt wollen wir sehen, dass wir den Kaufpreis noch ein wenig drücken können."Mündliche Übereinkunft, aber noch kein Notarvertrag

Noch ist kein Notarvertrag unterschrieben. Dennoch ist sich Stein sicher, dass die Angelegenheit in trockenen Tüchern ist. Eine mündliche Übereinkunft mit Pastor Karl Kappel habe es bereits gegeben, sagt Stein. Den Kauf bezeichnete der Stadtbürgermeister als "einmalige Chance für die Niederbettinger Bürger". Schließlich gebe es im Stadtteil nur noch im Gasthaus Müller einen Saal für Veranstaltungen. Angesichts des fortgeschrittenen Alters der Wirtsehepaars sei unklar, wie lange das Gasthaus noch betrieben wird, meinte der Stadtbürgermeister. Stein: "Zudem wollten wir nicht den gleichen Fehler wie bei der alten Schule begehen." Die wurde vor Jahren an einem Privatmann verkauft und steht seither der Dorfgemeinschaft nicht mehr zur Verfügung. Nicht mehr zur Verfügung hat die Stadt ebenfalls Geld für eine Renovierung des Pfarrhauses. Stein: "Das hat die Kommunalaufsicht klipp und klar gesagt." Nach Ansicht von Stein wird das auch nicht benötigt, "denn das Haus ist in einem guten Zustand, und die Niederbettinger Bürger haben bereits zugesagt, Verschönerungsarbeiten in Eigenregie zu leisten".

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