Polster für die Zukunft

DAUN. (vog) In der jüngsten Sitzung des Kreistags wurde der Jahresabschluss 2002 des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft vorgestellt.

Auch wenn 65 000 Euro Gewinn übrig bleiben, sind es 140 000 Euro weniger als im Vorjahr. Ebenso gravierend sind die Einbußen bei der Selbstanlieferung an der Müllumladestation (175 000 Euro) und bei den privaten Haushalten (92 000 Euro). Weil aber 1300 Tonnen weniger Müll als im Vorjahr anfielen, konnten Deponie-Gebühren von 174 000 Euro gespart werden. Während bei der Altpapierverwertung 8000 Euro gespart wurden, kostete die Grüngut- und Biomüllverwertung 79 000 Euro mehr. Wolfgang Jenssen (SPD) bilanzierte in der Sitzung: "Für die Bürger sind keine Erhöhungen zu erwarten." Er sah die Einstellung des Gewinns in die Rücklagen und die Aufstockung des Eigenkapitals auf fast 50 Prozent "als gute Voraussetzung für die kommenden Jahre". Dieter Brill (CDU) sah es ähnlich: "Wir bunkern die Gewinne nicht, sondern wir brauchen die Rücklagen, zu denen wir übrigens gesetzlich verpflichtet sind, als Polster für die Gebühren-Sicherheit.""Zu stark von der Verwaltung beeinflusst"

Einzig die Grünen konnten dem Jahresabschluss nichts Positives abgewinnen. Hans-Peter Slabik schimpfte: "Unsere Abfallwirtschaft steht vor dem Kollaps, und Herhof wird uns alle machen." Dem Wirtschaftsprüfer warf er vor, "keine freien Erkenntnisse vorzulegen, weil er zu stark vom Auftraggeber Kreisverwaltung beeinflusst" sei. Außerdem trat Slabik eine Diskussion um den Austausch und die Bewertung der alten Mülltonnen los. Seiner Meinung nach bräuchten nicht alle 18 000 Tonnen im Kreis ersetzt zu werden. Außerdem sei der Abgabepreis mit einem Euro je Tonne absolut unterbewertet. "Die sind bestimmt noch 20 Euro wert, das ist ein Skandal hoch drei", wetterte Slabik. Doch die Verwaltung entkräftete seine Kritik rasch: "Von den 18 000 Tonnen gehören 16 500 Tonnen überhaupt nicht dem Kreis, sondern dem Unternehmer." Außerdem seien in die Ausschreibung zur neuen Auftragsvergabe absichtlich neue Tonnen aufgenommen worden, um dem Problem der Eigentumsverhältnisse und der steigenden Anzahl beschädigter Tonnen aus dem Weg zu gehen.

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