"Positives Signal für die Region"

DAUN/MAINZ/BERLIN. Es geht doch voran: Mit den 50 Millionen Euro, die aus dem Bundeshaushalt 2005 für den Weiterbau der A 1 fließen werden, kann das rund drei Kilometer lange Teilstück von Rengen bis zur Anschlussstelle (AS) Gerolstein gebaut werden.

Kein Wunder, dass die Reaktionen auf die Nachricht aus Mainz und Berlin, dass im Bundeshaushalt 2005 Geld für den Autobahn-Weiterbau bereitgestellt wird, durchweg positiv ausfallen, sind doch alle Parteien, Gruppen und Organisationen (außer den Grünen) für den Lückenschluss. Gerechnet hatten aber die wenigsten mit dem Zeitpunkt der Bekanntgabe. "Freudig überrascht" von der Nachricht ist Matthias Pauly (CDU), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein. Sein Kommentar: "Jetzt kann es endlich, endlich weitergehen." Den Bau der Behelfsausfahrt bei Rengen sieht er hingegen kritisch, ebenso sein Kelberger Amtskollege Karl Häfner (CDU). Er meint: "Der Zwang zum Weiterbau müsste erhalten bleiben." Die 50-Millionen-Euro-Zusage wertet er aber grundsätzlich als "positives Signal für die Region". Ganz aus dem Häuschen ist Alfred Bauer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises: "Das ist eine wahnsinnig gute Nachricht, ich würde am liebsten Luftsprünge machen.""Lücke sollte schon 1976 geschlossen werden"

Einer, der das Thema A 1 schon seit vielen Jahren kommunalpolitisch begleitet, ist FWG-"Veteran" Heinrich Ingenerf. Auch er freut sich über die Nachricht, erinnert aber daran, dass die A 1-Lücke bereits 1976 geschlossen sein sollte. Der CDU-Landtagsabgeordnete Herbert Schneiders ist froh, "dass es endlich zu dieser Entscheidung gekommen ist, denn die Eifel ist schon zu lange hingehalten worden und drohte, abgeschnitten zu werden. Zudem bin ich nicht nur wegen der Kosten-Nutzen-Relation für die Behelfsausfahrt. Sie steht dem Weiterbau nicht im Wege, sondern ist eine sinnvolle Verknüpfung." "Ich bin sehr froh, dass das trotz knappster Bundesmittel geklappt hat", sagt die SPD-Landtagsabgeordnete Astrid Schmitt und ist fest davon überzeugt: "Ohne den guten Kontakt von Ministerpräsident Kurt Beck zu Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe wäre das nicht möglich gewesen." Sie ergänzt: "Die vier Jahre Bauzeit müssen wir aktiv für die Ortsumgehung Daun nutzen." "Stolz und begeistert" ist der FDP-Landtagsabgeordnete Edmund Geisen: "Meine Paketlösung ist voll erfüllt." Sie umfasste laut Geisen erstens die schnelle Fertigstellung des Teilstücks Darscheid-Rengen, zweitens dessen sofortige Nutzung durch den Bau der Behelfsausfahrt, wodurch die Stadt Daun um täglich 5000 Fahrzeuge entlastet werde, und drittens den sofortigen Weiterbau bis zur Anschlussstelle Gerolstein. Besonders froh ist Dieter Brill vom Bürgerbündnis "Pro A 1", denn mit "dem Weiterbau ist eines unserer wichtigsten Ziele erreicht worden. "Ich bin dankbar für die vielen Mitstreiter, die sich parteiübergreifend für den Weiterbau eingesetzt haben." Helmut Schmitz, Vorsitzender des FWG-Kreisverbands, sagt: "Ich habe nie den Glauben daran verloren, dass es weitergeht. Jetzt gilt es, das Land Nordrhein-Westfalen davon zu überzeugen, mitzuziehen." Voll bestätigt sieht sich der Dauner Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen (SPD), der immer für den Bau der Behelfsausfahrt plädiert hat: "Für mich war die Bekanntgabe ein Freudentag, vor allem wegen der Behelfsausfahrt, denn deren Bau nutzt der Stadt Daun." "Sehr betroffen" ist hingegen Leonie Faber (Bündnis 90/Grüne), da "weitere 50 Millionen Euro Steuergelder verschwendet werden" statt die Lücken im Sozialsystem zu schließen. Es werde in ein Vorhaben investiert, dessen wirtschaftlicher Nutzen nicht garantiert sei.

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