Prächtige Erinnerungen an harte Zeiten

Liebevoll gestaltete Motivwagen, die das Leben und Arbeiten in der damals noch stark landwirtschaftlich geprägten Eifel darstellen: Die beiden Erntedank-Umzüge im Kreis (in Rockeskyll und Mückeln) erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit und haben am Sonntag erneut mehrere tausend Besucher angezogen.

Mückeln/Rockeskyll. Mückeln oder Rockeskyll? Erneut mussten sich die Bewohner des Kreises entscheiden, denn in geraden Jahren werden auch in Mückeln beim großen Umzug die Gaben des Feldes gepriesen und es wird an die harte Arbeit erinnert, die der Ernte in vergangenen Tagen vorangegangen war.

Doch zum einen sind die beiden Erntedank-Orte der Vulkaneifel gut verteilt, zum anderen ist es beinahe egal, welchen Umzug man besucht. Hier wie da haben die Teilnehmer wieder tolle Motivwagen gestaltet, die an frühere und noch stark landwirtschaftlich geprägte Zeiten erinnern. Und hier wie da kam neben der Freude auch ein wenig Wehmut auf.

Zum Beispiel in Mückeln, wo 30 Wagen und Gruppen unterwegs waren: Das Fest der Feste zog wieder Tausende Besucher aus Eifel- und Moselregion an. "Erinnerst du dich noch, so einen Binder hatten wir doch früher auch", sagte ein älterer Zuschauer zu seiner Frau, als Ernte-Binderin Margart Riemann vorbeizog. Aber auch eine alte Mäh-, eine Kartoffelernte- und eine Dresch-Maschine waren zu sehen.

Und die Teilnehmer waren allesamt in traditionelle Kleidung gehüllt. Da wurde so manches Kleidungsstück vom Speicher geholt, auf Vordermann gebracht und angelegt. Ein Augenschmaus! Das galt auch wieder für die vielen Traktoren und den Blumenwagen in Rockeskyll, auf dem diesmal eine Schlachtszene dargestellt war. Rund 12 000 Blüten haben Wolfgang Mahlberg, Peter Bartlick und weitere Helfer zusammen gesteckt und ein Prachtwerk erschaffen, das reichlich Applaus einheimste. Aber auch ganz handfeste Leckereien gab es: Das selbst gebackene Brot erfreute sich großer Beliebtheit und wurde den Frauen aus den Händen gerissen. Das lag aber nicht daran, dass es ansonsten zu wenig zu essen gab. Alleine die Kuchenbuffets waren erneut rekordverdächtig. An Erntedank wird weder gespart noch gehungert. Das gilt auch heute noch.

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