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Entlastung: Die Bürger des Landkreises Vulkaneifel müssen im kommenden Jahr fünf Prozent weniger Müllgebühren bezahlen. Das beschloss der Kreistag gestern.

Daun. Bei zwei Gegenstimmen der Grünen beschloss der Kreistag in seiner gestrigen Sitzung, dass die Müllgebühren für Privathaushalte im kommenden Jahr um fünf Prozent sinken. Zudem verbilligt sich die blaue Mülltüte von bislang drei auf zwei Euro. Alle anderen Müllgebühren (unter anderem für Gewebetreibende, Zusatztonnen, Container oder Selbstanlieferer) bleiben unverändert. Damit folgte der Kreistag mehrheitlich dem Vorschlag der Verwaltung.

Landrat mit Entwicklung beim Abfall zufrieden



Die Grünen stimmten dagegen, weil sie die Gleichbehandlung von Eigenkompostierern und Beziehern einer Biotonne als ungerecht erachten. Sie wollten, dass Eigenkompostierer für ihr Bemühen um weniger Müllaufkommen zusätzlich entlastet werden. Dieser Antrag wurde jedoch abgewiesen.

Landrat Heinz Onnertz kommentierte die Entwicklung im Bereich der Abfallentsorgung mit den Worten: "Nachdem wir in den vergangenen Jahren sehr viele Klippen umschiffen mussten, sind wir mittlerweile auf einer sehr guten Schiene." Den Vorschlag der Verwaltung und somit letztlich auch den Beschluss bezeichnete er als vernünftig. So werde der Großteil des für 2008 zu erwartenden Überschusses aus dem Müllgeschäft für eben jene fünfprozentige Gebührensenkung genutzt. "Um eine Konstanz der Gebühren auch für 2010 zu erreichen, wird aber eben nicht der gesamte Überschuss aufgebraucht", begründete Onnertz - und erzielte damit Zustimmung bei den Fraktionen. So sagte Dieter Brill (CDU): "Die jetzige Lösung ist ein guter Kompromiss." Auch SPD-Sprecher Wolfgang Jenssen konnte dem Ergebnis nur Positives abgewinnen: "Wir sind für diese gedämpfte Absenkung, da sie ein gewisses Maß an Konstanz gewährleistet. Auf jeden Fall ist das ein schönes Zeichen für die Bürger."

Der Beschluss bedeutet, dass ein Vier-Personen-Haushalt mit Biotonne anstatt bislang 188 Euro künftig nur noch 178 Euro im Jahr zu zahlen hat. Der gleiche Haushalt ohne Biotonne wird um sieben Euro entlastet: von 134 auf 127 Euro. Bei einem Ein-Personen-Haushalt mit Biotonne verringert sich die Gebühr von 112 auf 105 Euro, ohne Biotonne sinkt sie von 81 auf 77 Euro.

Preise für Rohstoff Papier eingebrochen



Auch für die nahe Zukunft ist Onnertz in Sachen Müllentsorgung zuversichtlich: erstens, weil die Anlage in Mertesdorf "auf jeden Fall kostendeckend arbeitet", zweitens, weil die Entsorgung des bei der Mülltrocknung anfallenden Brennstoffs bis Ende 2012 gesichert sei, und drittens, weil durch zusätzliche Sortierung künftig noch weniger und darüber hinaus ein qualitativ besserer Rest-Brennstoff entstehen soll.

Die größten Fragen in Sachen Abfallentsorgung bringt derzeit die Papiertonne mit sich, die testweise ab 1. Januar 2009 in Daun und Gerolstein eingesetzt wird. Denn: Die Preise für den Rohstoff Altpapier rutschen seit Wochen in den Keller: von 87,50 Euro pro Tonne zu Jahresbeginn auf aktuell nur noch 42,50 Euro. Dennoch rechnet der Kreis laut Werkleiter Reinhard Adrian weiterhin mit einem jährlichen Erlös von 180 000 Euro aus diesem Geschäft, "schließlich haben für 2009 und 2010 Festpreise für die Abnahme des Papiers vertraglich vereinbart". Die orientieren sich laut Adrian sehr an den Höchstpreisen.

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