Pünktlich zum Dorffest

DAUN-GEMÜNDEN. (sts) Pünktlich zum Dorffest am Wochenende erscheint die zweite Ausgabe der Orts-Chronik des Dauner Stadtteils Gemünden.

Als im Sommer vergangenen Jahres das erste Chronikheft des Dauner Stadtteils Gemünden erschien, war es innerhalb einer Woche restlos vergriffen. Noch heute fragen viele danach. So erscheint nun zum Dorffest am Wochenende die zweite (und letzte) Ausgabe der Gemündener Chronik. Erneut hat sie der Dauner Lokalhistoriker Alois Mayer in einem Jahr Arbeit zusammengestellt. Sie hat mehr als 100 Seiten und enthält Hunderte von bisher unveröffentlichten Fotos, Dokumenten, Zeichnungen, Gedichten und Geschichten sowie geschichtlichem Wissen. Zum ersten Mal wird die Gemündener Dorfgeschichte ausführlich und mit zahlreichen neuen Fakten geschildert. Dabei wird dem Leser schnell klar, dass auch die "große Weltgeschichte" ihre Spuren in der kleinen Siedlung an den zwei Bächen hinterlassen hat. Mayer ist es wieder einmal gelungen, Geschichte und Geschichten so zu schildern, dass sie in ihrer Tragik, Spannung und Humor lohnen, gelesen zu werden. Mayer setzt auch in dieser Chronik auf seine bewährte Art, Geschichtliches verstärkt aus der Sicht des Bauern und Bürgers zu schildern statt aus der von feudalen und regierenden Herrschaften. Der Leser erfährt, warum der kleine Ort Gemünden zur Feudalzeit unter drei geistlichen und weltlichen Herrschaften geteilt war, erfährt von einem vergrabenen Schatz und der großen finanziellen Not des Dorfs, von Kriegen und Auswanderungen, erkennt in den Fotos viele bereits verstorbene Mitbürger und schmunzelt bei mancher lustigen Anekdote. Weitere Themen sind die Geschichte der ehemaligen Post zu Gemünden, alte Flurnamen, die Geschichte der Gemündener Mühle sowie der Gasthäuser und Hotels. Großer Raum wurde der Darstellung und Erklärung der Gemündener Hausnamen sowie deren Hausgeschichte gewidmet. Mayer: "Ich halte dies für bedeutsam, da ich befürchte, dass gerade in der Jetztzeit, im Zuge der Ortsvergrößerung, der Zuzüge von Neubürgern und eines völlig gewandelten Freizeit- und Konsumverhaltens in wenigen Jahren diese typischen Eigenarten und Besonderheiten eines Dorfs verloren gehen können. Eine Gemeinde ist so gut wie ihre Bewohner. Und die Bewohner können nur gut sein, wenn sie sich ihrer Tradition, ihrer geschichtlichen Wurzeln bewusst sind, wenn sie anerkennen, was ungezählte Generationen vor ihnen geleistet und gewirkt haben, wie sie gelebt und geliebt, gehungert, gestritten und sich gefreut haben." Die Chronik kann beim Dorffest am 16. Juli, beim Ortsbeirat sowie in allen Gaststätten gekauft werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort