Rat will auf die Schulbank

KELBERG. Die Verbandsgemeinde Kelberg will sich verstärkt mit dem Thema "Standort-Marketing" beschäftigen. In einer Informationsveranstaltung wollen sich Ratsmitglieder und die Ortsbürgermeister über Inhalte und Möglichkeiten schlau machen.

Die Zeiten sind wirtschaftlich nicht einfach, ein Bevölkerungsrückgang ist prognostiziert. Deshalb versuchen viele Kommunen, sich gegenüber den Nachbargemeinden abzuheben und sich besser als bisher einem Wettbewerb um Einwohner, Arbeitsplätze und Touristen zu stellen. An diesem Punkt setzt das so genannte Standort-Marketing an.Um sich in Kenntnis setzen zu lassen, was im Rahmen eines solchen Marketings getan werden muss und kann, hatten CDU- und FWG-Fraktion im Kelberger Verbandsgemeinderat den Antrag eingebracht, an einer Info-Veranstaltung "Standort-Marketing für Kommunen" teilzunehmen.Kontroverse über Beteiligung der Unternehmer

Der Antrag stieß auf Zustimmung der Verwaltung. Bürgermeister Karl Häfner (CDU): "Auch eine kleine Region wie unsere VG muss sich abheben. Das Seminar sollte uns helfen, Chancen für uns zu entdecken und Dinge weiterzuentwickeln." Angenommen wurde der Antrag bei einer Enthaltung. Die kam vom SPD-Fraktionsvorsitzendem Wilfried Jax, auch wenn er grundsätzlich dem Vorhaben positiv gegenüberstehe.Neben Befürchtungen, Marketing-Aktionen könnten rasch in einer institutionalisierten Wirtschaftsförderungsgesellschaft münden mit entsprechender Bürokratie und Finanzbedarf, rieb er sich vor allem daran, dass nicht von Anfang alle Unternehmer mit im Seminarraum sitzen sollen. Häfner widersprach: "Es geht erst einmal darum, für uns zu klären, ob wir Standort-Marketing wollen. Wenn wir uns dazu entschließen, werden die Unternehmer von Beginn an dabei sein. Schließlich geht es ja darum, die kommunale Wirtschaft mit der Gesellschaft, mit den Vereinen zu entwickeln."Ähnlich sieht es CDU-Fraktionschef Werner Rätz: Wir wollen erstmal erfahren, was wir überhaupt tun können." Auch Helmut Morgen (FWG) wehrte sich gegen die Auffassung, alles was Geld kostet, ist schlecht: "Wir müssen abwägen, was uns die Geldausgabe später bringt."Der Vortrag kostet rund 2000 Euro, das Geld soll in den Haushalt 2004 eingestellt werden.

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