Reifen stinken Anwohnern

BIRRESBORN/DENSBORN. Über ein Reifenlager, das die Firma Leka aus Densborn seit geraumer Zeit in Birresborn betreibt, beschweren sich Anwohner. Sie monieren, dass dort Gummi zerkleinert wird, was für Lärm und Gestank sorgt.

"Wir bekommen nachts schlecht Luft, haben Hustenanfälle, und im Zimmer setzt sich ein Geruch von Gummireifen fest. Vor allem an warmen Tagen ist das unerträglich", klagt Klaus Müller aus Birresborn. Ein Dutzend weiterer Anwohner pflichtet ihm bei. Gemeinsam haben sie Protestschreiben an Ortsbürgermeister Josef Bach sowie Bürgermeister Matthias Pauly geschickt. Seitdem die Firma Leka aus Densborn das ehemalige Lager der Post in der Michelbacher Straße in Birresborn gepachtet hat und nunmehr seit gut einem halben Jahr als Lagerplatz für Altreifen nutzt, versuchen die Anwohner der Michelbacher Straße, sich gegen den neuerlichen Lärm und Gestank zu wehren. Vor allem stört sie, dass dort nicht nur enorme Mengen von Altreifen gelagert, sondern zeitweise auch Reifen geschreddert werden. Und da sie - zu Recht - davon ausgegangen sind, dass dafür keine Genehmigung vorlag, haben sie sich an die Kreisverwaltung gewandt. Kreisdezernent Uli Diederichs teilte daraufhin mit: "Zwischenzeitlich hat die Firma Leka auf unser massives Drängen hin einen Architekten mit der Erstellung von Antragsunterlagen beauftragt." Vorausgegangen waren Gesprächen und Ortstermine. Der Bauantrag auf Nutzungsänderung liegt laut Heinz-Peter Hoffmann, Pressesprecher der Kreisverwaltung Daun, "seit einigen Tagen vor. Eine Entscheidung steht noch aus." Der Antrag ist aus Sicht der Genehmigungsbehörde notwendig, weil das Gelände früher nur zur Lagerung diente, zwischenzeitlich dort aber mit dem Schredern der Altreifen auch "produziert" werde. Hoffmann: "Es handelt sich dort um eine Gewerbefläche, und auf der ist - falls die rechtlichen Bedingungen wie die des Brandschutzes und der Gewerbeaufsicht erfüllt sind - Gewerbeausübung grundsätzlich erlaubt." Über den Umfang und die Art der Arbeiten müsse im einzelnen gesprochen werden. Wenig sagen wollte zu der Angelegenheit Leka-Geschäftsführer Erwin Lenerz dem TV: "Ich habe mit den Leuten, die das betrifft, gesprochen; ebenso mit den Verwaltungen. Es handelt sich um ein Mischgebiet, und es wird dort alles gesetzeskonform ablaufen." Weitere Auskünfte wollte er nicht geben. Zum Beispiel, was künftig auf dem Gelände gemacht werde, und weshalb erst nach dem Anwohnerprotest und dem Einschalten der Behörden ein Bauantrag gestellt wurde. Josef Bach sagte denn auch, dass "etwas passieren muss, um die Gerüchsbelästigung zu unterbinden." Doch auch wenn die Gemeinde nicht froh sei mit der Situation, so habe sie keine Handhabe. "Wir sind ja nicht gefragt worden."Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Mailen Sie uns Ihr Thema an thema@volksfreund.de

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