Respekt vor jedem einzelnen Kunstwerk

Der Kulturkreis Daun zeigt bis zum 7. Mai in der Kreissparkasse (KSK) Vulkaneifel seine 20. Jahresausstellung mit Werken von Künstlern aus der Region.

 Jedes Kunstwerk der Jahresausstellung soll einen möglichst vorteilhaften Platz in der KSK-Kundenhalle erhalten, finden die Mitglieder des Kulturkreises und die Geschäftsführerin Sigrid Jenssen (Zweite von rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Jedes Kunstwerk der Jahresausstellung soll einen möglichst vorteilhaften Platz in der KSK-Kundenhalle erhalten, finden die Mitglieder des Kulturkreises und die Geschäftsführerin Sigrid Jenssen (Zweite von rechts). TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. Die Zeiten, als die Jahresausstellung im alten Landratsamt gezeigt wurde, man in Ermangelung einer Heizung Strahler aufstellte, ganztags Aufsicht führen musste und zur Sicherheit ganze Kulturkreis-Mitgliederfamilien in dem Gebäude übernachteten, sind lange vorbei. "Aber so hat es tatsächlich angefangen", erzählen der Vorsitzende Karl-Heinz Schmitz und die Geschäftsführerin Sigrid Jenssen. Im Juni 1988 war der Verein mit den Schwerpunkten Literatur, Musik und Kunst gegründet worden und schreibt seither Erfolgsgeschichte in Daun. Nach einer vorübergehenden Präsentation ihrer Ausstellungen (die zweite regelmäßige ist "Kreativität als Hobby") im Forum ist nun bereits seit vielen Jahren die KSK Gastgeber. Hier sind die Werke besonders gut gesichert

"Mitarbeiter kümmern sich um die Einladungen und Plakate, den Aufbau der Stellwände und die Bewirtung der Vernissagengäste", loben Sigrid Jenssen und Karl-Heinz Schmitz. "Und natürlich ist die Kunst hier besonders gut gesichert."Von der ersten Ausgabe an sei gerade die Jahresausstellung bei Künstlern und Kunstfreunden besonders beliebt, berichten die Vorstandsmitglieder. Großen Wert lege der Kulturkreis auf ein abwechslungsreiches Programm zur Eröffnung. Üblicherweise halte der Vorsitzende (meistens Karl-Heinz Schmitz) Rückblick oder Ausblick oder einen kunsthistorischen Vortrag. Zuweilen gab es Dialoge oder Sketche. Und immer einen niveauvollen musikalischen Rahmen - diesmal gestaltet von dem Pianisten und Sänger Albert Henn (Kinheim). Bis aber die Jahresausstellung (meistens vor vollem Haus) eröffnet wird, gibt es für den Vorstand und die Helfer viel zu tun. "Wir schreiben die Künstler an und bitten sie, bis zu vier Werke einzureichen", berichtet die Geschäftsführerin. Nach Ablauf der Frist treffe sich dann die Jury aus Kunstpädagogen und Vorstandsmitgliedern. Dass nicht alle Bilder und Skulpturen gezeigt werden könnten, habe nicht mit der Qualität, sondern mit der begrenzten Ausstellungsfläche zu tun, erläutern Karl-Heinz Schmitz und Sigrid Jenssen. Schwierigster Teil der Vorbereitung sei das Aufhängen. "Die Kunstwerke sollen möglichst zusammen passen, und manche benötigen mehr Raum und Abstand", erklären sie. Und: "Das Aufhängen geschieht mit Respekt vor jedem einzelnen Kunstwerk."Und so ist jetzt - einen Tag vor der Vernissage - ein Hin- und Hertragen, ein Auf- und Abhängen in der KSK-Kundenhalle zu beobachten: beim Platzieren des männlichen Torso aus gebranntem Ton, der kleinformatigen Wachskreidebilder und der Serie von Tuschezeichnungen. Neu als Ausstellerin und Mitarbeiterin ist die Bühnen- und Kostümbildnerin Friederike Hölscher (Darscheid). "Ich bin beeindruckt von den Menschen, die diese bemerkenswerte Kunst in der Kleinstadt sichtbar machen", sagt sie mit Blick auf den Kulturkreis.

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