Riskante Schuhe

MÜRLENBACH. (red) In der letzten Woche ereignete sich in Mürlenbach ein Verkehrsunfall, weil eine 34-jährige PKW-Fahrerin mit ihren getragenen Flip-Flops vom Bremspedal abrutschte. Wie die Polizei jetzt mitteilte, fuhr sie nahezu ungebremst auf einen PKW auf.

Die Fahrerin des vorausfahrenden Fahrzeuges musste mit Verdacht auf ein HWS-(Halswirbelsäule)-Syndrom in ein Krankenhaus eingeliefert werden, der Schaden beträgt etwa 5000 Euro. Vor der Benutzung des eher für Strand, Freibad und Freizeit geeigneten "Schuhwerks" warnen die Kreisverkehrswacht Daun und die Polizei Daun ausdrücklich. Die Verlockungen sind modisch, bunt und zunehmend im Trend: Flip-Flops, High Heels und neuerdings sogar Gummistiefel. Was beim Flanieren das Modebewusstsein der Trägerin zeigt, kann beim Autofahren allerdings zur Gefahr werden. Die Flip-Flops haben in der Regel glatte und rutschige Sohlen, Riemchen bleiben oftmals an den Pedalen hängen, und das Gefühl für Kupplung, Bremse und Gaspedal kommt erst gar nicht auf. Schwach ausgelegte einzelne Riemchen zwischen den Zehen reißen ab, und die Sohle verklemmt sich zwischen den Pedalen. Alle hinten offenen Schuhe sind im Prinzip zum sicheren Autofahren ungeeignet. Wie jetzt bei einem Unfall im Bereich Daun festgestellt wurde, kann das falsche Schuhwerk fatale Konsequenzen haben. Deshalb wird modebewussten Frauen, die trendig und doch sicher unterwegs sein wollen, geraten, während der Fahrt autotaugliche feste Schuhe, zum Beispiel Turn- oder Halbschuhe, zu tragen. Damit können drohende Inregressnahmen durch die Haftpflichtversicherer bereits vor Antritt der Fahrt ausgeschlossen werden. Denn sollte ein Unfallschaden auf das Tragen ungeeigneten Schuhwerkes zurückzuführen sein, wird die Haftpflichtversicherung den Fremdschaden in der Regel zwar übernehmen, anteilige Schadensrückforderungen sind allerdings dann nicht auszuschließen. Bis zu 50 Euro und drei Punkte in Flensburg kann das luftige Gefühl im Auto kosten. Bei Unfällen mit Personenschaden droht sogar der Entzug der Fahrerlaubnis. Übrigens: Auch barfuß Fahren ist keine Alternative. Hier fehlt der nötige Druck auf die Pedale. Bei Notbremsungen geht der Tritt ins Leere, und der Unfall ist unvermeidlich.

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