Rosen im Kanonenrohr

GEROLSTEIN. (vog) "Nicht aufmüpfig sondern sehr realitätsnah" sei die Krippe, die er in der Kapelle des Gerolsteiner Krankenhauses aufgebaut hat, sagt Pfarrer Paul-Werner Monzel. In vielen Kriegsgebieten würden Soldaten den Frieden sichern und so der Botschaft des Engels folgen.

"Unsere Welt ist doch pervers, weil Soldaten unter Einsatz ihres Lebens für Frieden sorgen müssen", sagt Pfarrer Paul-Werner Monzel. Das hat er auf ein großes Plakat, das neben der Krippe steht, geschrieben. Außerdem hat er hinter dem Altar ein großes Tuch angebracht. Auf ihm führen in Form eines Sterns die Linien von Gerolstein (in der Mitte) zu den Krisengebieten in Bagdad, Kabul, Beslan. "Aus Respekt vor dem Friedensdienst unserer Soldaten habe ich für unsere Krippe den Ort gewechselt: bei mir ist Bethlehem in Afghanistan", erklärt der katholische Geistliche. Die Kulisse mit zerbombten Häusern, Tarn-Netzen und Panzern erachtet er deshalb als passend. In der Krippe "stecke sehr viel Theologie". Ein Soldat lädt in die Krippe zur Heiligen Familie ein. Ein anderer Soldat teilt mit einem jungen Mann auf Krücken Brot - ein Zeichen der Nächstenliebe. Für Frieden sollen die weißen Rosen, die das Kanonenrohr des Panzers verstopfen, stehen. Damit die Hirten in Bundeswehr-Uniform "gekleidet" werden konnten, hat Pfarrer Monzel die Figuren in eine Spezialfirma im Wallfahrtsort Kevelaer geschickt. Die Krippe "Bethlehem in Afghanistan" ist bis 6. Januar in der Krankenhaus-Kapelle in Gerolstein zu sehen.

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